don_giovanni
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- 18.810
Aktuell ist Pokémon Go ein riesiger Trend: Überall stehen Leute mit ihren Smartphones herum und fangen Pokémon, erobern Standorte und treiben so (indirekt) am Finanzmarkt den Aktienwert von Pokémon-Lizenzinhaber Nintendo in die Höhe. Beziehungsweise muss man nun mittlerweile eher "trieben" sagen - denn nachdem die Aktie des japanischen Spieleherstellers tagelang stieg und stieg und stieg und sich der Wert des Unternehmens auf rund 38 Milliarden Euro mehr als verdoppelte, stürzte diese nach einer Mitteilung von Nintendo am Freitag in der Folge um sage und schreibe 13 Prozent ab. Das klingt vielleicht nicht ganz so viel, ist aber tatsächlich enorm. Auch gestern waren wieder herbe Kursverluste zu verzeichnen, erneut wurden beinah 18 Prozent Miese gemacht. Also noch einmal mehr!
Damit stellt die Nintendo-Aktie nach einem beispiellosen Positivum nun auch wieder direkt die stärksten Kursverluste seit Jahren vor, was natürlich den Aktionären nach dem ersten großen Jubel über das dicke Plus dann wieder ganz böse Bauchschmerzen bereitet. Die bereits erwähnte Mitteilung vom Freitag hatte Nintendo extra erst nach dem Börsenschluss des Tages veröffentlicht, doch trotzdem waren die Anleger wenig begeistert davon, dass Nintendo trotz des Hypes davon ausgeht, vom Erfolg von Pokémon Go nur wenig Einfluss auf das bald zu verkündende Geschäftsergebnis zu sehen. Man habe zwar die Rückflüsse aus dem Spiel bereits berücksichtigt, doch sollten die Anleger hier nicht zu viel erwarten. (So eine Aussage - wenn auch zwischen den Zeilen - macht natürlich richtig Freude. NICHT.)
Japan war bis vor nicht all zu langer Zeit der weltweit größte Markt für Smartphonespiele gewesen, mittlerweile ist man jedoch von China überholt worden. Dass man dann bei der Einführung von Pokémon Go im eigentlichen Heimatland der Figuren mit erheblichen Serverprobleme zu kämpfen hatte und auch erst nach Europa bedient wurde, war den Aktionären auch schon übel aufgestoßen. Zudem ist einigen Investoren nach der großen Begeisterungswelle erst am Wochenende klar geworden, dass von den nicht einmal sicheren Gewinnen durch die App Nintendo nur einen prozentualen Anteil erhält: Denn beteiligt sind an Pokémon Go auch noch der Spieleentwickler Niantic und die Pokémonfirma Pokémon Co., wobei es keine offizielle Aussage dazu gibt, wer wieviele Anteile eignet. Das Wall Street Journal geht derweil davon aus, dass etwa 30 Prozent bei Nintendo liegen dürften, was in Anbetracht der sowieso unsicheren Gewinnlage schon nicht ganz so viel ist.
Nun stellen natürlich zahlreichen Leute sich die Frage, ob der Anstieg des Nintendo-Marktwertes durch ein Spiel gerechtfertigt sein kann, an dem man nur einen Anteil von vielleicht einem Drittel hält. Wir reden hier immerhin von einem Zuwachs des (theoretischen) Unternehmenswertes von beinah 20 Milliarden Euro! Ob man das wohl mit einem Hype-Spiel wieder reinbekommen kann, an dem man nicht einmal die Hälfte der Anteile halten dürfte?! Die korrekte Antwort darauf sollte ganz klar Nein lauten. Und da das die ganzen geldgeilen Spontan-Investoren nun langsam auch kapieren, segelt die Nintendo-Aktie jetzt wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Ich möchte derzweit wahrlich nicht in deren Firma für das Aktiengeschäft verantwortlich sein.
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Pokemon Go: Updates, Bugs & Chats - nicht nur für Singles
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Pokemon Go: Ein Phänomen treibt Spieler auf die Straßen (Editorial)
Quellen:
manager magazin
Phandroid
Quartz
WSJ
Bloomberg
Damit stellt die Nintendo-Aktie nach einem beispiellosen Positivum nun auch wieder direkt die stärksten Kursverluste seit Jahren vor, was natürlich den Aktionären nach dem ersten großen Jubel über das dicke Plus dann wieder ganz böse Bauchschmerzen bereitet. Die bereits erwähnte Mitteilung vom Freitag hatte Nintendo extra erst nach dem Börsenschluss des Tages veröffentlicht, doch trotzdem waren die Anleger wenig begeistert davon, dass Nintendo trotz des Hypes davon ausgeht, vom Erfolg von Pokémon Go nur wenig Einfluss auf das bald zu verkündende Geschäftsergebnis zu sehen. Man habe zwar die Rückflüsse aus dem Spiel bereits berücksichtigt, doch sollten die Anleger hier nicht zu viel erwarten. (So eine Aussage - wenn auch zwischen den Zeilen - macht natürlich richtig Freude. NICHT.)
Japan war bis vor nicht all zu langer Zeit der weltweit größte Markt für Smartphonespiele gewesen, mittlerweile ist man jedoch von China überholt worden. Dass man dann bei der Einführung von Pokémon Go im eigentlichen Heimatland der Figuren mit erheblichen Serverprobleme zu kämpfen hatte und auch erst nach Europa bedient wurde, war den Aktionären auch schon übel aufgestoßen. Zudem ist einigen Investoren nach der großen Begeisterungswelle erst am Wochenende klar geworden, dass von den nicht einmal sicheren Gewinnen durch die App Nintendo nur einen prozentualen Anteil erhält: Denn beteiligt sind an Pokémon Go auch noch der Spieleentwickler Niantic und die Pokémonfirma Pokémon Co., wobei es keine offizielle Aussage dazu gibt, wer wieviele Anteile eignet. Das Wall Street Journal geht derweil davon aus, dass etwa 30 Prozent bei Nintendo liegen dürften, was in Anbetracht der sowieso unsicheren Gewinnlage schon nicht ganz so viel ist.
Nun stellen natürlich zahlreichen Leute sich die Frage, ob der Anstieg des Nintendo-Marktwertes durch ein Spiel gerechtfertigt sein kann, an dem man nur einen Anteil von vielleicht einem Drittel hält. Wir reden hier immerhin von einem Zuwachs des (theoretischen) Unternehmenswertes von beinah 20 Milliarden Euro! Ob man das wohl mit einem Hype-Spiel wieder reinbekommen kann, an dem man nicht einmal die Hälfte der Anteile halten dürfte?! Die korrekte Antwort darauf sollte ganz klar Nein lauten. Und da das die ganzen geldgeilen Spontan-Investoren nun langsam auch kapieren, segelt die Nintendo-Aktie jetzt wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Ich möchte derzweit wahrlich nicht in deren Firma für das Aktiengeschäft verantwortlich sein.
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