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Wer ein neues Smartphone braucht, der will nicht immer viel Geld ausgeben, für manche Nutzer reicht ein solides Gerät für unter 100 Euro. Das Oukitel U22 ist auf jeden Fall günstiger als 100 Euro, doch ist es auch solide? Dafür habe ich dem Super-Budget Smartphone mit den vier Kameras mal auf den Zahn gefühlt.
Verarbeitung und Design
Einen Schönheitspreis wird das Oukitel U22 sicherlich so schnell nicht gewinnen, doch das heißt noch lange nicht, dass es hässlich ist. Die glänzende Plastikrückseite zieht zwar die Fingerabdrücke magisch an, doch aus den richtigen Winkeln kann das Oukitel U22 durchaus überzeugen.
Auf der Rückseite findet man die erste Dual-Kamera, diese ist von einem Blitz flankiert und ragt minimal aus dem Gehäuse heraus. Darunter sitzt mittig der durchaus gute Fingerabdrucksensor, dieser ist angenehm zu erreichen, doch Nutzer die ihren Sensor lieber auf der Front haben werden bestimmt nicht glücklich sein.
Die Rückseite kann man vollständig abnehmen, dann hat man freien Zugriff auf den Akku sowie den Dual-Sim Slot und den SD-Slot. Interessanterweise hat man aber einen Micro- und einen Nano-Sim Slot.
Auf der rechten Seite des Gerätes sitzen die Lautstärke- und Powerbuttons, diese haben zwar einen angenehmen Druckpunkt und sind gut verarbeitet, ähneln sich aber von der Form und Größe stark, hier ist also eine Verwechslung möglich.
Auf der Unterseite sitzt der Micro-USB Anschluss flankiert von zwei Lautsprechern. Allerdings kommt nur aus dem linken tatsächlich Sound, der rechte Lautsprecher ist lediglich eine Attrappe.
Am oberen Rand des Gerätes sitzt der 3,5mm Kopfhöreranschluss. Bleiben wir oben am Gerät aber wandern wir nach vorne, überhalb des Displays sitzt nämlich eins der auffälligsten Merkmale des U22, die Dual-Frontkamera. Diese verfügt sogar über ihren eigenen Blitz. Über die Qualität werde ich noch berichten. Auch oben sitzt der eher mäßige Lautsprecher, dieser bietet genug Sound um das Gegenüber bei Telefonaten zu verstehen, mehr aber nicht.
Die Verarbeitungsqualität ist durchaus ausreichend, Adleraugen erkennen hier vielleicht einige wenige Spaltmaße die nicht perfekt sind, doch insgesamt ist es sehr solide verarbeitet.
Leistung und Ausstattung
Allem vorweg muss ich hier nochmal auf den Preis von unter 80 Euro hinweisen, nur bevor die Leistungsfanatiker laut aufschreien. 2GB RAM, 16GB Speicher und ein Mediatek 6580A SoC, klingen natürlich nicht überwältigend. Doch für die tägliche Nutzung ist hier mehr als genug Power vorhanden, Multitasking funktioniert auch durchaus gut. Wer hier die neusten Spiele spielen will ist vielleicht ein wenig fehl am Platze, doch wer nicht viel Power braucht, der ist hier gut aufgehoben.
Auch gut funktioniert die Einwahl in deutsche Netze, 4G fehlt hier preisbedingt aber. Navigation ist mit dem soliden GPS-Modul durchaus gut möglich, allerdings braucht das Gerät erst eine kurze Zeit, bis es die Position gefunden hat. Bluetooth und WLAN funktionieren auch ohne Schwächen. Insgesamt ist das Gerät also gut genug ausgestattet um das tägliche Chatten, Surfen und Facebook-Nutzen zu unterstützen.
Software und Multimedia
Wie schon beim Oukitel U11 Plus ist die Software erfreulich unverbastelt, hier erhält man Android 7.0 in Reinform. Der Sicherheitspatch ist noch vom 5. Mai 2017, das ist zwar nicht mehr brandaktuell aber durchaus noch solide. Die Anzahl der vorinstallierten Apps ist auch erfreulich, hier ist nicht viel Müll dabei. Eine der wenigen Apps ist Parallel Space, diese ermöglich es beispielsweise bei WhatsApp mit zwei Accounts gleichzeitig online zu sein.
In den Einstellungen findet man zwar manchmal einige "Chenglisch" Sätze aber meistens kann man aus dem Kontext erschließen was gemeint ist. So muss man bei der Gesten-Entsperrung teilweise ein wenig raten, doch wenn man es rausgefunden hat, was gemeint ist, dann ist es durchaus ein nettes Feature.
Insgesamt ist die Software eine Stärke des U22, reines Android ohne viel Schnickschnack ist immer gern gesehen.
Display
5,5 Zoll und eine HD-Auflösung sind ein Rezept für ein solides Display. Auch hier setzt sich der Trend "Nicht mehr als man braucht" fort. Das Display hat genug Pixel für die meisten Nutzer und die Farbdarstellung und Kontraste sind erstaunlich gut. Wer ein absolutes Adlerauge ist, der wird hier vielleicht meckern können, doch abgesehen von der nicht allzu hellen Maximalhelligkeit und den etwas schwachen Blickwinkeln habe ich hier nichts auszusetzen.
Kamera
Eine Dual-Kamera ist inzwischen ja schon nichts besonderes mehr, doch zwei Dual-Kameras, das ist durchaus nicht die Norm. Das U22 hat insgesamt also vier Kameras! Heißt das jetzt dass es super Bilder macht?
Leider nein. Die Hauptkamera ist mit ihren 8 Megapixeln (interpoliert auf 13MP) zwar bei gutem Licht in der Lage durchaus akzeptable Bilder zu schießen, doch leider ist der Sucher von enormen Lag geplagt. Der Auslöser braucht auch so seine Zeit, bis er das Bild geschossen hat.
Die Farbdarstellung liegt manchmal auch kolossal daneben, wie man auf dem Bild sieht. Die versprochenen Dual-Kamera Funktionen wie der Bokeh-Modus sind aber leider zwischen schwach und nutzlos angesiedelt. Besonders der Bokeh-Modus wirkt mehr wie ein Verschwimm-Filter als echt Bokeh Aufnahmen.
Die Frontkamera ist mit ihren 5 Megapixeln (auf 8MP interpoliert) und zwei Linsen leider auch nicht beeindruckend, aber ist durchaus in der Lage schicke Selfies zu schießen. Ein Blitz ist sogar auch mit dabei, den Selbstportraits in der Disco steht also nichts im Weg.
Leider ist die Kamera nicht das, was beworben wird. Ich hätte nicht so viel gemeckert, wenn Oukitel nicht so viel versprochen hätte. Für den Preis erhält man eine akzeptable Kamera die den meisten Nutzern sicher ausreichen sollte.
Akku
Mit seinen 2.700 mAh ist der Akku es Oukitel U22 durchaus groß genug um einen Tag Nutzung zu ermöglichen. Power-User könnten eventuell gegen Abend Probleme bekommen doch, wie schon so oft in diesem Test, normale Nutzer haben hier sicher ausreichend Power. Die Screen-On-Zeit beläuft sich auf ca 5 Stunden, das kann sich sicher sehen lassen. Ist der Akku dann mal leer, kann man ihn in ca 2 Stunden von 0 auf 100% laden, das ist sicherlich nicht die schlechteste Ladezeit.
Fazit
Wer ein neues Smartphone fürs Feiern, ein Wegwerfgerät für den Urlaub braucht oder wer nicht viel Wert auf das schickste Display, die schnellste Leistung oder die beste Kamera legt, der macht mit dem Oukitel U22 sicher nicht viel falsch. Als netten Bonus erhält man hier sogar Dual-Sim und einen SD-Slot, zusammen mit der soliden Verarbeitung und dem ansprechenden Design ist das U22 sicher einen zweiten Blick wert, besonders da es teilweise für unter 70 Euro zu haben ist.
Zu kaufen gibt es das Oukitel U22 unter anderem bei Gearbest für ca 63 Euro
Diskussion zum Beitrag
(im Forum "Oukitel Allgemein")
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Verarbeitung und Design
Einen Schönheitspreis wird das Oukitel U22 sicherlich so schnell nicht gewinnen, doch das heißt noch lange nicht, dass es hässlich ist. Die glänzende Plastikrückseite zieht zwar die Fingerabdrücke magisch an, doch aus den richtigen Winkeln kann das Oukitel U22 durchaus überzeugen.
Auf der Rückseite findet man die erste Dual-Kamera, diese ist von einem Blitz flankiert und ragt minimal aus dem Gehäuse heraus. Darunter sitzt mittig der durchaus gute Fingerabdrucksensor, dieser ist angenehm zu erreichen, doch Nutzer die ihren Sensor lieber auf der Front haben werden bestimmt nicht glücklich sein.
Die Rückseite kann man vollständig abnehmen, dann hat man freien Zugriff auf den Akku sowie den Dual-Sim Slot und den SD-Slot. Interessanterweise hat man aber einen Micro- und einen Nano-Sim Slot.
Auf der rechten Seite des Gerätes sitzen die Lautstärke- und Powerbuttons, diese haben zwar einen angenehmen Druckpunkt und sind gut verarbeitet, ähneln sich aber von der Form und Größe stark, hier ist also eine Verwechslung möglich.
Auf der Unterseite sitzt der Micro-USB Anschluss flankiert von zwei Lautsprechern. Allerdings kommt nur aus dem linken tatsächlich Sound, der rechte Lautsprecher ist lediglich eine Attrappe.
Am oberen Rand des Gerätes sitzt der 3,5mm Kopfhöreranschluss. Bleiben wir oben am Gerät aber wandern wir nach vorne, überhalb des Displays sitzt nämlich eins der auffälligsten Merkmale des U22, die Dual-Frontkamera. Diese verfügt sogar über ihren eigenen Blitz. Über die Qualität werde ich noch berichten. Auch oben sitzt der eher mäßige Lautsprecher, dieser bietet genug Sound um das Gegenüber bei Telefonaten zu verstehen, mehr aber nicht.
Die Verarbeitungsqualität ist durchaus ausreichend, Adleraugen erkennen hier vielleicht einige wenige Spaltmaße die nicht perfekt sind, doch insgesamt ist es sehr solide verarbeitet.
Leistung und Ausstattung
Allem vorweg muss ich hier nochmal auf den Preis von unter 80 Euro hinweisen, nur bevor die Leistungsfanatiker laut aufschreien. 2GB RAM, 16GB Speicher und ein Mediatek 6580A SoC, klingen natürlich nicht überwältigend. Doch für die tägliche Nutzung ist hier mehr als genug Power vorhanden, Multitasking funktioniert auch durchaus gut. Wer hier die neusten Spiele spielen will ist vielleicht ein wenig fehl am Platze, doch wer nicht viel Power braucht, der ist hier gut aufgehoben.
Auch gut funktioniert die Einwahl in deutsche Netze, 4G fehlt hier preisbedingt aber. Navigation ist mit dem soliden GPS-Modul durchaus gut möglich, allerdings braucht das Gerät erst eine kurze Zeit, bis es die Position gefunden hat. Bluetooth und WLAN funktionieren auch ohne Schwächen. Insgesamt ist das Gerät also gut genug ausgestattet um das tägliche Chatten, Surfen und Facebook-Nutzen zu unterstützen.
Software und Multimedia
Wie schon beim Oukitel U11 Plus ist die Software erfreulich unverbastelt, hier erhält man Android 7.0 in Reinform. Der Sicherheitspatch ist noch vom 5. Mai 2017, das ist zwar nicht mehr brandaktuell aber durchaus noch solide. Die Anzahl der vorinstallierten Apps ist auch erfreulich, hier ist nicht viel Müll dabei. Eine der wenigen Apps ist Parallel Space, diese ermöglich es beispielsweise bei WhatsApp mit zwei Accounts gleichzeitig online zu sein.
In den Einstellungen findet man zwar manchmal einige "Chenglisch" Sätze aber meistens kann man aus dem Kontext erschließen was gemeint ist. So muss man bei der Gesten-Entsperrung teilweise ein wenig raten, doch wenn man es rausgefunden hat, was gemeint ist, dann ist es durchaus ein nettes Feature.
Insgesamt ist die Software eine Stärke des U22, reines Android ohne viel Schnickschnack ist immer gern gesehen.
Display
5,5 Zoll und eine HD-Auflösung sind ein Rezept für ein solides Display. Auch hier setzt sich der Trend "Nicht mehr als man braucht" fort. Das Display hat genug Pixel für die meisten Nutzer und die Farbdarstellung und Kontraste sind erstaunlich gut. Wer ein absolutes Adlerauge ist, der wird hier vielleicht meckern können, doch abgesehen von der nicht allzu hellen Maximalhelligkeit und den etwas schwachen Blickwinkeln habe ich hier nichts auszusetzen.
Kamera
Eine Dual-Kamera ist inzwischen ja schon nichts besonderes mehr, doch zwei Dual-Kameras, das ist durchaus nicht die Norm. Das U22 hat insgesamt also vier Kameras! Heißt das jetzt dass es super Bilder macht?
Leider nein. Die Hauptkamera ist mit ihren 8 Megapixeln (interpoliert auf 13MP) zwar bei gutem Licht in der Lage durchaus akzeptable Bilder zu schießen, doch leider ist der Sucher von enormen Lag geplagt. Der Auslöser braucht auch so seine Zeit, bis er das Bild geschossen hat.
Die Farbdarstellung liegt manchmal auch kolossal daneben, wie man auf dem Bild sieht. Die versprochenen Dual-Kamera Funktionen wie der Bokeh-Modus sind aber leider zwischen schwach und nutzlos angesiedelt. Besonders der Bokeh-Modus wirkt mehr wie ein Verschwimm-Filter als echt Bokeh Aufnahmen.
Die Frontkamera ist mit ihren 5 Megapixeln (auf 8MP interpoliert) und zwei Linsen leider auch nicht beeindruckend, aber ist durchaus in der Lage schicke Selfies zu schießen. Ein Blitz ist sogar auch mit dabei, den Selbstportraits in der Disco steht also nichts im Weg.
Leider ist die Kamera nicht das, was beworben wird. Ich hätte nicht so viel gemeckert, wenn Oukitel nicht so viel versprochen hätte. Für den Preis erhält man eine akzeptable Kamera die den meisten Nutzern sicher ausreichen sollte.
Akku
Mit seinen 2.700 mAh ist der Akku es Oukitel U22 durchaus groß genug um einen Tag Nutzung zu ermöglichen. Power-User könnten eventuell gegen Abend Probleme bekommen doch, wie schon so oft in diesem Test, normale Nutzer haben hier sicher ausreichend Power. Die Screen-On-Zeit beläuft sich auf ca 5 Stunden, das kann sich sicher sehen lassen. Ist der Akku dann mal leer, kann man ihn in ca 2 Stunden von 0 auf 100% laden, das ist sicherlich nicht die schlechteste Ladezeit.
Fazit
Wer ein neues Smartphone fürs Feiern, ein Wegwerfgerät für den Urlaub braucht oder wer nicht viel Wert auf das schickste Display, die schnellste Leistung oder die beste Kamera legt, der macht mit dem Oukitel U22 sicher nicht viel falsch. Als netten Bonus erhält man hier sogar Dual-Sim und einen SD-Slot, zusammen mit der soliden Verarbeitung und dem ansprechenden Design ist das U22 sicher einen zweiten Blick wert, besonders da es teilweise für unter 70 Euro zu haben ist.
Zu kaufen gibt es das Oukitel U22 unter anderem bei Gearbest für ca 63 Euro
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