Noch mehr neue Devices: ZTE zeigt die Modelle Avid Plus und Grand X 3 [CES2016]

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don_giovanni

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Auch wenn der Name ZTE in Deutschland nach wie vor noch keinen "echten" Klang hat, so gehört dieses Unternehmen aus dem Reich der Mitte doch (international betrachtet) schon seit Jahren zur Top 10 der umsatzstärksten Smartphonehersteller: Auch in die Top 4 hatte man es seinerzeit bereits geschafft, mittlerweile sorgen aber besonders die Marken aus dem eigenen Heimatland - vor allem Huawei und Xiaomi - für erheblichen Konkurrenzdruck. Da kommen solide neue Modelle wie das ZTE Axon MAX oder das kostengünstige ZTE Blade A1 gerade recht, um an beiden Enden des Portfolios etwas Vernünftiges im Angebot zu haben. Auch das ZTE Nubia-Line-Up dürfte in diesem Jahr wieder um einige interessante Neuerscheinungen ergänzt werden, wie etwa um das bereits geleakte ZTE Nubia Z11.

In diesem Produktsegment hat ZTE offenbar noch eine ganze Menge vor, kündigte man doch jüngst eine breiter aufgestellte Verfügbarkeit der Nubia-Devices für "Latin American countries, Mexico and Argentina, key European markets including the United Kingdom, France, Germany and Spain as well as Malaysia and Thailand in South East Asia" im Jahr 2016 an. Darauf weist auch die bereits verfügbare Website nubia.com hin, welche in Englisch, Chinesisch und Spanisch an den Start gegangen ist. Doch heute soll es im Kern nicht um die ZTE Nubia-Geräte gehen, sondern um zwei neue Smartphones, die ZTE mit zur CES 2016 nach Las Vegas gebracht hat: Namentlich hören die beiden neuen Geräte auf die Bezeichung ZTE Avid Plus und ZTE Grand X3, beide Modelle gehören technisch eindeutig in die untere Mittelklasse. Beginnen wir unsere Betrachtung mit dem ZTE Avid Plus, welches das einfachere der beiden neuen Smartphones ist: Ob man dieses technisch nicht vielleicht doch besser in die gehobene Einsteigerklasse packen sollte, habe ich mich gerade eben noch gefragt. Vielleicht, vermutlich dürften sich dafür sogar einige recht gute Gründe finden - allein der Preis, welcher wohl deutlich unter 100 USD liegen wird (vielleicht sogar nur bei rund 50 USD).

Auch das Design offenbart leider ziemlich schnell eine ganz klare Sache: Das Avid Plus macht beim In-die-Hand-nehmen den Eindruck, den man sich bei der Nennung des vermutlichen Preises ausmalen mag - es wirkt nach billigem Plastik. Trotzdem sieht es "ganz nett" aus; aber ihr wisst ja, wie manche den großen Bruder von "ganz nett" nennen, oder?! Das Display des ZTE Avid Plus ist jedenfalls so sehr 2012, dass man es gar nicht verbergen kann: Das 5 Zoll Panel löst mit 854 x 480 Pixeln auf und straft damit selbst diejenigen Leute Lügen, die sich bereits im vergangenen Jahr regelmäßig über 720p-Panele als "veraltet" beschwert haben. Das Interface des Avid Plus basiert (immerhin, möchte man sagen) auf Android 5.1 (Lollipop) und ist vom Hersteller nur in kleinen Teilen angefasst worten. Diesen Schritt sollte man dann schon positiv werten, auch wenn Android 5.1 natürlich nicht mehr annähernd "neu" ist. Die Überraschung folgt derweil beim Prozessor: Hier ist tatsächlich ein Modell von Qualcomm verbaut, ein Qualcomm Snapdragon 210 Quad-Core mit vier Kernen a 1,1 GHz.

Der Arbeitsspeicher misst derweil immerhin 2 GB und ist damit eindeutig nicht annähernd so 2012, wie die Displayauflösung. Der interne Speicher ist mit 8 GB typisch klein, wie in diesem Preissegment üblich, lässt sich aber immerhin über einen microSD-Slot erweitern. Kameratechnisch setzt das ZTE Avid Plus auf eine 5 Megapixel Hauptkamera und eine 2 Megapixel Frontkamera, womit wir uns doch wieder im Jahr 2012 befinden (wobei selbst mein letztes "Handy" mit Symbian OS 2008 schon eine 5 Megapixel Hauptkamera hatte). Wir haben es hier also alles in allem mit einem wirklich günstigen Smartphone zu tun, das auf der einen Seite manches ziemlich gut macht (CPU, RAM, Interface), auf der anderen Seite aber auch arg daneben liegt (Display, Kamera). Wenn das Gerät wirklich nur 50 USD kosten wird, wie die Kollegen von PhoneArena vermuten, dann sollte aber all das irgendwie schon zusammen passen.

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Bei unserem zweiten Modell heute geht es dagegen ein bisschen kräftiger zur Sache: Zwar ist auch dieses Smartphone kein großer Leistungsträger, doch bringt es mit einem Preisschild von voraussichtlich 129,99 USD immerhin schon von Anfang an eine Voraussetzung für die Einteilung in die untere Smartphone Mittelklasse mit. Wobei man natürlich anmerken muss: Seit dem Auftauchen der s.g. China-Phones ist der Übergang zwischen Einsteigergerät und Smartphone-Mittelklasse ziemlich fließend geworden. Früher war es da wesentlich einfacher: Schrott trug den schönen Euphemismus "Einsteigergerät", alles über 150 oder 200 Euro war dann irgendwann Mittelklasse. Doch diese Einteilungen verschwimmen immer mehr, sodass man vielleicht eher von "einfacheren Geräten", "gut aufgestellten Smartphones" und "Oberklasse"/"Highend" reden sollte. Nach dieser Einteilung würde das ZTE Grand X 3 eindeutig in Kategorie 1 gehören, denn "gut aufgestellt" ist es nach Meinung der breiten Masse sicherlich dann doch nicht. Ein wenig verwundert das schon: Denn eigentlich war das ZTE Grand X seinerzeit mal ein echter Leistungsträger. Doch manche Dinge ändern sich eben im Lauf der Zeit.

Das ZTE Grand X 3 jedenfalls ist zwar eher günstig aufgemacht und zeigt dies auch in seinem Design, allerdings fühlt es sich trotz seines geringen Gewichtes nicht so billig an, wie man vielleicht meinen könnte. Nach Meinung einiger Kollegen vor Ort in Las Vegas ist die Haptik für den Preis schon in Ordnung bzw. angemessen. Das Display ist wiederum nicht gerade eine Meisterleistung: Bei 5 Zoll bin ich ja immer noch geneigt, ein 720p-Panel durchgehen zu lassen, aber bei 5,5 Zoll ist dann doch irgendwann die Grenze zu "Aiaiaiaiai" überschritten. Doch man sollte sich nicht immer nur von den nackten Zahl beeindrucken lassen: Für ein derart niedrig auflösendes Display bietet das Panel des Grand X 3 reiche Farben und eine gute Sättigung - man könnte die verwendete Technologie glatt für AMOLED halten, obschon es ein herkömmliches LC-Display ist. Das Interface basiert auf Android 5.1 (Lollipop) und hat weitestgehend seine Stock-Experience beibehalten. Hierfür sollte man ZTE definitiv einen Pluspunkt geben.

Der verbaute SoC ist auch in diesem neuen Modell ein Qualcomm Snapdragon 210, allerdings ein stärkeres Modell mit 1,3 GHz Taktung bei vier Prozessorkernen. Der Arbeitsspeicher misst 2 GB, der interne Speicher von 16 GB lässt sich via microSD-Slot erweitern. Bei den Kameras merkt man den Preisunterschied zum ZTE Avid Plus etwas deutlicher: Hier bietet die Hauptkamera immerhin 8 Megapixel, auch wenn die Frontkamera nur 2 Megapixel spendiert bekam. Alles in allem haben wir es hier also mit einem 5,5 Zoll Phablet zu tun, welches für einen ziemlich kleinen Preis daherkommt und die wichtigsten Aufgaben eines Smartphones auch anno 2015 erledigen können sollte (Emails, Webbrowsing, Messenger, Facebook, Schnappschüsse). Doch ob man sich mit diesem Gerät gegen die technisch vielfach deutlich stärkere Konkurrenz aus dem eigenen Heimatland - die China-Phones - durchsetzen können wird, muss sich erst einmal noch zeigen.

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Pics: PhoneArena.com


Diskussion zum ZTE Avid Plus
Diskussion zum ZTE Grand X 3
Plauder-Thread zur CES2016

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Quellen:
GSMArena
GSMArena
PhoneArena
PhoneArena
Business Wire
 
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