NO.1 X2 im Hands-On: Ein wirklich gigantisches Outdoor-Smartphone [Review]

don_giovanni · 2015-03-18T15:33:15+0100

Es schlug ein wie eine Abrissbirne: Das NO.1 X2, welches mir freundlicherweise vom Hersteller selbst für Review-Zwecke zur Verfügung gestellt wurde. Dieses Smartphone ist eigentlich eher ein Baustellenradio als ein Mobiltelefon - es ist groß, es ist stark und es ist unglaublich robust. Man möchte mit ihm über Stock und Stein springen, es in den Fluss werfen und es auf einem Gebirgspass als Frisbee verwenden; solch einen Outdoor-Eindruck vermittelt dieses massive 5,5 Zoll Device. Wie ihr im unten angefügten Review-Video sehen könnt, ist das NO.1 X2 beinah so groß wie meine Hand - und Nein, ich habe keine Kinderhände. Durch seine Ummantelung ist das X2 so stattlich ausgefallen, dass es sich wohl in jeder Hosentasche deutlich abzeichnet. Und es sorgt für Aufsehen, wann immer man es hervorholt. Das hängt bestimmt nicht unwesentlich mit dem ausgefallenen Design und der intensiven Farbgebung zusammen, welche dieses Smartphone zu einem Hingucker bei jeder Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln machen. Für mich als Fan von handlichen Devices ist dieses Teil eindeutig zu groß. Viel zu groß! Aber ein guter Freund von mir war ganz begeistert vom NO.1 X2, als ich ihm Größenvergleichs-Fotos (siehe weiter unten) geschickt habe. Dieser Kumpel steht jedoch auch total auf ausgefallene Technik, insofern muss sein Geschmack jetzt nicht als Maßstab für die Mehrheit herhalten. Man muss aber in jedem Fall doppelt und dreifach festhalten: Das NO.1 X2 ist: RIESIG groß. Robust. Massiv. Das einzige, was den soliden Eindruck hemmt, ist das hohle Geräusch, das man erzeugen kann, wenn man auf die Geräterückseite klopft.

Einher mit der Sicherheitsummantelung geht natürlich auch, dass die Ports ziemlich tief versenkt sind: Mit meinem normalen microUSB-Ladekabel kam ich nicht tief genug in den Ladeport des X2 hinein, ich musste das Original-Kabel nehmen, welches immerhin zweimal im Lieferumfang enthalten ist. Positiv fällt dagegen auf, dass eine gut sichtbare Benachrichtigungs- und Lade-LED verbaut ist. Diese befindet sich oben rechts auf der Frontseite des Gerätes. Wiederum nicht ganz so gut hat mir gefallen, dass der Power-Button und die Lautstärkewippe extrem schwergängig zu bedienen waren - dies liegt sicher an der Robustheit ebenso wie an der Neuheit des Gerätes, doch macht so die Bedienung eindeutig weniger Spaß und wird auch ein wenig in ihrer Flüssigkeit gehemmt. Immerhin lässt sich das Display via Double-tap-to-wake einschalten, was ein zu häufiges Drücken des Power-Buttons vermeidet (und mich immer sehr erfreut). Dieses Verfahren funktioniert verhältnismäßig gut, etwa 8 von 10 Versuchen führen zum Erfolg. Der Screen an sich wird ab Werk von einer Displayschutzfolie geschützt, welche sich jedoch sehr nach Plastiktüte anfühlt. Vermutlich gibt sich dieses Feeling aber im Laufe der Zeit. Bei direktem Sonneneinfall ist das Display verhältnismäßig schlecht abzulesen, was jedoch (leider) auf sehr viele Smartphones am Markt zutrifft.

Dafür ist die Gesamtperformance des Gerätes insgesamt als "gut" zu bezeichnen, was für einen Quad-Core SoC mit vier Kernen a 1,3 GHz schon eine ganz ordentliche Leistung darstellt, vor allem mit nur 1 GB Arbeitsspeicher an seiner Seite. Ihre Grenzen findet die Performance allerdings bei der Kamera-UI, hier ist mir schon der ein oder andere Wackler bzw. die ein oder andere Verzögerung aufgefallen. Dafür sind jedoch die Fotos erstaunlich gut - weit besser, als ich es erwartet hätte. Klar haben wir es hier mit einer 13 Megapixel Hauptkamera zu tun, aber natürlich ist diese bloße Zahl noch kein Garant für erfolgreiches Fotografieren. Die Video-Performance könnt ihr euch unten in einem kurzen Testvideo anschauen. Sie ist tendentiell mittelmäßig, aber auch hier habe ich schon deutlich schlechtere Ergebnisse gesehen. Das Smartphone erreichte im AnTuTu-Benchmarktest 19.347 Punkte, was nicht wirklich weltbewegend ist. Ich hätte dem Gerät da etwas mehr zugetraut, aber schlussendlich ist dieser Wert ja auch nur bedingt aussagekräftig. Ansonsten bleibt noch zu erwähnen, dass wir es hier mit Vanilla Android mit ein paar minimalen Veränderungen zu tun haben, die aber nur klitzeklitzeklein sind. Alles in allem bekommt man hier softwareseitig ein erfrischend wenig zugemülltes Gerät, das daher genau das tut, was es soll.

Der Lieferumfang des NO.1 X2 ist angenehm umfangreich: Neben dem Smartphone liegt eine separate Abdeckklappe für SIM und microSD bei, zwei Displayschutzfolien sind enthalten (eine bereits auf dem Gerät aufgebracht), es gibt zwei USB auf microUSB-Kabel, ein Netzteil, ein Headset, ein Multitool mit Lederetui und Bedienungsanleitung und eine Erstanleitung für die Benutzung des NO.1 X2 (User Manual). Kommen wir zu den technischen Daten: Die Abmessungen des NO.1 X2 betragen 166,3 x 85 x 14,7 mm bei einem Gewicht von knapp 230 Gramm, das 5,5 Zoll Display löst mit 1280 x 720 Pixel auf, der Qualcomm Quad-Core SoC verfügt über vier Kerne a 1,3 GHz, es gibt 1 GB Arbeitsspeicher, 8 GB internen Speicher plus microSD-Slot (welcher meine 64 GB microSDXC anstandslos gefressen hat), eine 13 Megapixel Hauptkamera, eine 5 Megapixel Frontkamera, einen starken 4.500 mAh Akku, Android 4.4 (KitKat), eine Benachrichtigungs-LED, LTE-Konnektivität, Dual-SIM, WLAN, GPS und Co., einen kräftigen Lautsprecher in der Geräterückseite, IP68 Standard für Schmutz- und Wasser-Schutz, Kratzfestigkeit und Stoßfestigkeit - ein echtes Outdoor-Device eben. Mir wäre es für den Alltag deutlich zu groß - aber bestimmt gibt es da draußen einige Menschen, die mit dem NO.1 X2 ihre Freude haben dürften. Der Preis liegt - bei Versand aus China - etwa um 190 Euro zzgl. Einfuhrumsatzsteuer und ggf. Versandkosten. Ein kleiner Bruder zum X2 ist derweil schon in Arbeit: Das NO.1 M2 wird ebenfalls über starke Outdoor-Qualitäten verfügen und zudem noch Android 5.0 (Lollipop) als Betriebssystem bieten. Es wird für unter 100 Euro exklusiv bei Aliexpress zu beziehen sein.