Marktgeschehen: Killswitch für gestohlene Devices könnte 2,5 Milliarden USD pa sparen

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don_giovanni

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William Duckworth, Professor an der Creighton University in den USA, hat eine Studie durchgeführt, deren Ergebnis ihr in der Überschrift findet. Wie viele von euch sicherlich schon gemerkt haben, fehlen ein paar entscheidende Angaben, um der Aussage Gewicht zu verleihen: Wer kann diesen Betrag sparen? Wie kommt dieser Betrag zustande? Welche rechnerische Grundlage wurde verwendet?! Also: Professor Duckworth hat eine Studie mit 1200 Probanten durchgeführt und deren Erfahrungen mit Smartphone-Diebstählen, sowie die finanziellen Auswirkungen dieser Ereignisse, analysiert. Er kommt im Ergebnis dazu, dass Kunden (in den USA) jährlich etwa 2,5 Milliarden USD an Zahlungen sparen könnten, wenn ein eingebauter Killswitch es jedem Smartphone-Besitzer erlauben würde, sein Gerät fernlöschen und technisch stilllegen zu lassen. Dadurch wäre es nur noch zum Werfen oder Nägel in die Wand klopfen gut. Die Zahl errechnet sich aus 500.000.000 USD, die laut Duckworth jährlich für den Ersatz gestohlener Smartphones ausgegeben werden und 2.000.000.000 USD, die jährlich für die Diebstahlversicherung von modernen Elektronikgeräten an Versicherungsunternehmen in den Vereinigten Staaten fließen.

Spätestens an dieser Stelle könnte man die Studie wunderbar angreifen: Denn bloß weil man das Smartphone mit einem regulär verbauten Killswitch aus der Ferne "töten" könnte, wäre damit noch lange nicht garantiert, dass das Gerät auch nicht gestohlen wird. Zum einen würde sicherlich nicht jeder Nutzer in der Lage sein, sein Gerät auch zu killen (wodurch sich ein Diebstahl ab einer gewissen Zahl von Devices wieder lohnen würde), andererseits werden manche Smartphones auch als Ersatzteillager geklaut. Sich dann einfach die Prämien für die Versicherung zu sparen, weil bestimmt alle Diebe von heute auf morgen aufhören würden, Smartphones zu klauen, ist ein wenig zu optimistisch. Zudem werden laut des Unternehmens Asurion etwa 60 Prozent der in den USA abhandengekommenen Devices nicht gestohlen, sondern verloren. Sofern eine Versicherung auch das Abhandenkommen der Versicherungssache mit eingeschlossen hat, wäre die Kündigung eben jener also (rein von den statistischen Werten her) nicht ganz günstig. Wobei ich mich ehrlich frage, wie viele Versicherungen einen solchen Eigenschaden wirklich versichert haben. Doch es gibt bekanntlich nichts, was es nicht gibt. Halten wir im Ergebnis fest: In einer Welt ohne Schusseligkeit und mit ganz lieben Dieben könnte der US-Bürger pro Jahr 2,5 Milliarden USD einsparen. Solange aber nicht alle Diebe nett und alle Menschen unschusselig sind, wird sich dieser Betrag wohl auch auf lange Sicht nicht erreichen lassen.

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pics: engadget.com

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(im Forum "Plauderecke")

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Quellen:
engadget
Huffington Post
 
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