P-J-F
Philosoph
- 17.610
Über Jahre teilt sich der deutsche Mobilfunkmarkt nun schon in vier Farben: Rot, Magenta, Blau und Grün. Seit einigen Wochen hält sich das Gerücht, dass die Karten (oder die Farben) demnächst neu gemischt werden könnten. Ob aus Blau und Grün dann tatsächlich Türkis (Cyan) wird, bleibt abzuwarten, dass E-Plus und o2 verschmelzen, scheint jedoch eine reale Option zu sein. Neuesten Meldungen nach, könnte bereits innerhalb der nächsten zwei Wochen auf diesem Wege der größte deutsche Mobilfunkanbieter entstehen. Dabei muss man natürlich wissen, dass nicht deren Chefetagen miteinander verhandeln, sondern sich das Geschehen noch ein oder zwei Stockwerke höher abspielt. E-Plus gehört dem niederländischen Telekommunikationsunternehmen KPN, die erwägen angeblich den Verkauf der deutschen Tochtergesellschaft an die spanische Telefónica und denen wiederum gehören die beiden Marken o2 und Alice. Na, verstanden? Es geht nämlich noch eine Stufe weiter: Auslöser für das europäische Bäumchen wechsle dich-Spiel soll nämlich das Interesse eines Investors aus Lateinamerika sein, der bereits mehrfach versucht hat, auf dem europäischen Telekommarkt Fuß zu fassen und ein Angebot für eine Beteiligung an KPN abgegeben hat. Eine Zusammenlegung von E-Plus und o2 würde die spanische Telefónica in Deutschland quasi über Nacht auf Augenhöhe mit der Telekom und Vodafone bringen. In diesem Fall würde der bereits geplante Börsengang mit o2 deutlich lukrativer werden und dementsprechend mehr Kapital in die Kassen spülen. Geld, das der Mutterkonzern gut gebrauchen kann, denn in der spanischen Zentrale sitzt man auf etwa 57 Mrd. Euro Schulden, da das heimatliche Geschäft durch die angeschlagene Wirtschaftslage bei weitem nicht so gut läuft, wie das der deutschen Töchter.
Zurück zu KPN: die könnten mit dem frischen Geld aus dem Verkauf von E-Plus ihre Aktionäre milde stimmen, um die Beteiligung (den Angriff) des mexikanischen Milliardärs Carlos Slim (nicht SIM!) abzuwehren. Da auch im Fall der KPN in Holland der Wachstumskurs von E-Plus in Deutschland zu den tragenden Pfeilern des Geschäfts gehört, würde ein Verkauf eine Beteiligung für den Mexikaner außerdem wesentlicher unattraktiver erscheinen lassen. Ferner wäre der Zugriff eines nicht-europäischen Investors auf den deutschen Mobilfunkmarkt verhindert worden. Freilich würde dafür hier in Deutschland aber auf einen Schlag ein Viertel der Konkurrenz verschwinden. Klingt auf Anhieb ein wenig nach der berühmten Wahl zwischen Pest und Cholera. Auf dem deutschen Markt könnte eine Konsolidierung zu immerhin noch drei direkten Konkurrenten aber durchaus für Verbesserungen im Netzausbau führen. Die Marktsituation ist derzeit so umkämpft, dass weitere Preissenkungen, in der derzeitigen Konstellation, langfristig nicht unbedingt im Interesse der Kunden sein müssen, da sie keine gesunde Unternehmensführung mehr zuließen.
[OFFURL="https://www.android-hilfe.de/netzbetreiber-provider/251991-eplus-o2-wollen-vielleicht-eine-fusion-eingehen.html"]Diskussion zum Beitrag[/OFFURL]
(im Forum "Netzbetreiber & Provider")
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Quellen:
Abwehrschlacht bei KPN: Gespräche über Fusion von E-Plus und O2 | FTD.de
Telekomkonzern: Telefónica will o2 an die Börse bringen | FTD.de
http://www.areamobile.de/news/21719-fusion-von-e-plus-und-o2-in-zwei-wochen-beschlossen
Zurück zu KPN: die könnten mit dem frischen Geld aus dem Verkauf von E-Plus ihre Aktionäre milde stimmen, um die Beteiligung (den Angriff) des mexikanischen Milliardärs Carlos Slim (nicht SIM!) abzuwehren. Da auch im Fall der KPN in Holland der Wachstumskurs von E-Plus in Deutschland zu den tragenden Pfeilern des Geschäfts gehört, würde ein Verkauf eine Beteiligung für den Mexikaner außerdem wesentlicher unattraktiver erscheinen lassen. Ferner wäre der Zugriff eines nicht-europäischen Investors auf den deutschen Mobilfunkmarkt verhindert worden. Freilich würde dafür hier in Deutschland aber auf einen Schlag ein Viertel der Konkurrenz verschwinden. Klingt auf Anhieb ein wenig nach der berühmten Wahl zwischen Pest und Cholera. Auf dem deutschen Markt könnte eine Konsolidierung zu immerhin noch drei direkten Konkurrenten aber durchaus für Verbesserungen im Netzausbau führen. Die Marktsituation ist derzeit so umkämpft, dass weitere Preissenkungen, in der derzeitigen Konstellation, langfristig nicht unbedingt im Interesse der Kunden sein müssen, da sie keine gesunde Unternehmensführung mehr zuließen.
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Quellen:
Abwehrschlacht bei KPN: Gespräche über Fusion von E-Plus und O2 | FTD.de
Telekomkonzern: Telefónica will o2 an die Börse bringen | FTD.de
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