don_giovanni
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- 18.810
Wir berichteten euch bereits ein paar Mal von Joyn, dem durch die Mobilfunkanbieter gehypten Allround-Nachfolger von SMS und WhatsApp. Mittlerweile sind einige neue Informationen bekannt geworden, die ein wenig tiefer in die Materie gehen, neue Fragen aufwerfen und neue Antworten geben. Zudem steht Joyn kurz vor dem - verspäteten - Start. Genug Gründe, sich die Sache noch einmal genauer anzuschauen.
Die meisten von uns kommunizieren mittlerweile mit ihren Freunden über WhatsApp, den Facebook-Messenger oder Skype. Die SMS, welche nach wie vor den Mobilfunkanbieter schicke Gewinne einbringen soll, geht immer weiter zurück. Dass viele Anbieter sich in ihren Flats die SMS als Extra-Option bezahlen lassen, wundert da nicht: Online-Datenverbindungen sind die neue SMS. Das Internet ist oft all-inclusive, meist folgt nur irgendwann die Volumen-Bremse. Doch diese wirkt sich idR auf WhatsApp und Co. nicht aus, dafür ist die Datenmenge innerhalb eines normalen Chats zu gering. Unsere Smartphones befinden sich daher bei vielen Nutzern im 24-Stunden-Einsatz, sie erhalten mit aktivierten Hintergrunddaten dauernd Updates, Nachrichten etc.
Natürlich gibt es auch ab und an mal noch eine SMS, doch scheint die Zeit des Medium im Sinken begriffen. Dies gefällt den Mobilfunkanbieter nun garnicht: Umsatzrückgänge sind selbstverständlich nachteilig, zumal man sich schon den Billiganbietern wie simyo und Fonic annähern musste, um überhaupt noch konkurrenzfähig zu sein. Irgendwoher möchte man ja nun doch sein Gewinne fahren. Etwa 800 Netzbetreiber weltweit wollen nun Joyn einführen - und damit wieder Terrain gutmachen. Im Folgenden checken wir die neuen Infos zu Joyn und werden am Ende unser Statement dazu abgeben.
Was ist denn nun an Joyn besonders? Joyn hat neben den Möglichkeiten der meisten anderen Messaging-Dienste (Bilder, Videos, Dateien zu übertragen) die Option, via SmartCall einen Anruf oder VideoCall die Video-Telefonie dazu zu schalten. Ob dies nun wirklich praxisrelevant sein wird? UMTS-Videotelefonie hat sich auch nie wirklich durchsetzen können. Wenn Joyn schonmal in diesem Bereich nicht bei den Features das Ei des Kolumbus gefunden hat, was sollte ich dann doch dazu bewegen, es zu nutzen? Nun ja: Es kostet Geld: "Haben Sie keine Sprach-, SMS- oder Datenflats kostet die Nutzung bei der Telekom 29 Cent pro Joyn-Gesprächsminute, 58 Cent pro Videogesprächsminute, 19 Cent pro versendeter Nachricht sowie 39 Cent pro versendeter Datei", erklären die Kollegen von Chip Online. Ein ganz schön saftiges Unterfangen! O2 und Vodafone halten sich bisher bei ihren Preisen bedeckt. Weiter unten findet ihr eine Tabelle mit der aktuellen Preis-Aufschlüsselung. Offenbar soll Joyn bei Vodafone bereits im Sommer an den Start gehen (Wir haben Sommer?!), bei der Telekom im Oktober und bei O2 im Januar 2013. Wir merken schon: Man schiebt Joyn immer wieder nach hinten. Vielleicht suchen die Mobilfunk-Anbieter noch nach einem Verkaufsargument? Bisher haben sie doch keines genannt, oder?!
Wie Joyn denn aufs Smartphone kommt, fragt ihr euch: Es spielt Trojanisches Pferd und überfällt euch nachts! Nein, nur Spass. Also, so halb: Joy kommt als Firmware-Update oder als App auf die Smartphones. Beides kann der Kunde jedoch ablehnen. Vorerst werden Android und iOs exklusiv in den Genuss von Joyn kommen. Vodafone-Nutzer können bereits die Joyn Android App kostenlos verwenden. Die Telekom will in Geräten mit Windows Phone 8 das Feature zukünftig fest integrieren. Windows Phone 7 und Blackberry sollen später (?!) folgen. Joyn benötigt eine Registrierung über die Handynummer. Hierfür ist die Zustimmung zu den Nutzungsbedingungen erforderlich.
Was gibt es sonst noch zu sagen? Joyn Messages dürfen nach aktuellen Stand Dateien bis zu 15 MB versenden (Telekom), zur Zeichenbeschränkung der Textnachrichten gibt es bisher noch keine gesicherten Informationen. Natürlich erfolgt die Übertragung der Daten in Echtzeit und in den bisherigen Tests klappt auch alles reibungslos. Doch wird dies allein den monetären Mehraufwand für die Nutzung des Dienstes rechtfertigen? Schließlich klappt ja der Echtzeit-Versand auch bei Facebook Messenger oder WhatsApp.
Wird sich Joyn tatsächlich etablieren können? Dies bleibt zwar dem Beweis in der Zukunft überlassen, doch sehen die Chancen hierfür nicht unbedingt gut aus: Das einzige Features, welches nicht auch andere Dienste in solch bequemer Art und Weise leisten, ist der Dateiversand. Diese Option ist wirklich schick. Doch kann Joyn durch seine Kosten ohne eine Flat sehr schnell ins Geld gehen - was von den Mobilfunk-Anbietern durchaus beabsichtig ist: Neunstellige Einbußen habe man durch den Rückgang der SMS zu verzeichnen - 100.000.000 also mindestens - nicht gerade wenig. Dieses Geld will man sich nun offensichtlich wieder holen. Von uns. Ob wir das nun wollen, diese Frage überlassen wir euch zu beantworten.
[OFFURL="https://www.android-hilfe.de/netzbetreiber-provider/207431-joyn-rcse-sms-nachfolger-bitte-fallt-nicht-auf-den-schwachsinn-rein.html"]Diskussion zum Beitrag[/OFFURL]
(im Forum "Netzbetreiber & Provider")
Weitere Beiträge auf Android-Hilfe.de
Joyn: Die Idee einer SMS-Alternative kritisch betrachtet
GSMA: Die SMS ist tot - Nachfolger "joyn" steht in den Startlöchern
joyn: Vodafone bringt ab Mai erste Geräte mit RCS-e auf den Markt
Quellen: Joyn: Ist das das Aus von SMS, WhatsApp & Skype? - News - CHIP Handy Welt
Das müssen Sie über Joyn wissen - Joyn: Das Ende von SMS, WhatsApp & Skype? - CHIP Handy Welt
Die meisten von uns kommunizieren mittlerweile mit ihren Freunden über WhatsApp, den Facebook-Messenger oder Skype. Die SMS, welche nach wie vor den Mobilfunkanbieter schicke Gewinne einbringen soll, geht immer weiter zurück. Dass viele Anbieter sich in ihren Flats die SMS als Extra-Option bezahlen lassen, wundert da nicht: Online-Datenverbindungen sind die neue SMS. Das Internet ist oft all-inclusive, meist folgt nur irgendwann die Volumen-Bremse. Doch diese wirkt sich idR auf WhatsApp und Co. nicht aus, dafür ist die Datenmenge innerhalb eines normalen Chats zu gering. Unsere Smartphones befinden sich daher bei vielen Nutzern im 24-Stunden-Einsatz, sie erhalten mit aktivierten Hintergrunddaten dauernd Updates, Nachrichten etc.
Natürlich gibt es auch ab und an mal noch eine SMS, doch scheint die Zeit des Medium im Sinken begriffen. Dies gefällt den Mobilfunkanbieter nun garnicht: Umsatzrückgänge sind selbstverständlich nachteilig, zumal man sich schon den Billiganbietern wie simyo und Fonic annähern musste, um überhaupt noch konkurrenzfähig zu sein. Irgendwoher möchte man ja nun doch sein Gewinne fahren. Etwa 800 Netzbetreiber weltweit wollen nun Joyn einführen - und damit wieder Terrain gutmachen. Im Folgenden checken wir die neuen Infos zu Joyn und werden am Ende unser Statement dazu abgeben.
Was ist denn nun an Joyn besonders? Joyn hat neben den Möglichkeiten der meisten anderen Messaging-Dienste (Bilder, Videos, Dateien zu übertragen) die Option, via SmartCall einen Anruf oder VideoCall die Video-Telefonie dazu zu schalten. Ob dies nun wirklich praxisrelevant sein wird? UMTS-Videotelefonie hat sich auch nie wirklich durchsetzen können. Wenn Joyn schonmal in diesem Bereich nicht bei den Features das Ei des Kolumbus gefunden hat, was sollte ich dann doch dazu bewegen, es zu nutzen? Nun ja: Es kostet Geld: "Haben Sie keine Sprach-, SMS- oder Datenflats kostet die Nutzung bei der Telekom 29 Cent pro Joyn-Gesprächsminute, 58 Cent pro Videogesprächsminute, 19 Cent pro versendeter Nachricht sowie 39 Cent pro versendeter Datei", erklären die Kollegen von Chip Online. Ein ganz schön saftiges Unterfangen! O2 und Vodafone halten sich bisher bei ihren Preisen bedeckt. Weiter unten findet ihr eine Tabelle mit der aktuellen Preis-Aufschlüsselung. Offenbar soll Joyn bei Vodafone bereits im Sommer an den Start gehen (Wir haben Sommer?!), bei der Telekom im Oktober und bei O2 im Januar 2013. Wir merken schon: Man schiebt Joyn immer wieder nach hinten. Vielleicht suchen die Mobilfunk-Anbieter noch nach einem Verkaufsargument? Bisher haben sie doch keines genannt, oder?!
Wie Joyn denn aufs Smartphone kommt, fragt ihr euch: Es spielt Trojanisches Pferd und überfällt euch nachts! Nein, nur Spass. Also, so halb: Joy kommt als Firmware-Update oder als App auf die Smartphones. Beides kann der Kunde jedoch ablehnen. Vorerst werden Android und iOs exklusiv in den Genuss von Joyn kommen. Vodafone-Nutzer können bereits die Joyn Android App kostenlos verwenden. Die Telekom will in Geräten mit Windows Phone 8 das Feature zukünftig fest integrieren. Windows Phone 7 und Blackberry sollen später (?!) folgen. Joyn benötigt eine Registrierung über die Handynummer. Hierfür ist die Zustimmung zu den Nutzungsbedingungen erforderlich.
Was gibt es sonst noch zu sagen? Joyn Messages dürfen nach aktuellen Stand Dateien bis zu 15 MB versenden (Telekom), zur Zeichenbeschränkung der Textnachrichten gibt es bisher noch keine gesicherten Informationen. Natürlich erfolgt die Übertragung der Daten in Echtzeit und in den bisherigen Tests klappt auch alles reibungslos. Doch wird dies allein den monetären Mehraufwand für die Nutzung des Dienstes rechtfertigen? Schließlich klappt ja der Echtzeit-Versand auch bei Facebook Messenger oder WhatsApp.
Wird sich Joyn tatsächlich etablieren können? Dies bleibt zwar dem Beweis in der Zukunft überlassen, doch sehen die Chancen hierfür nicht unbedingt gut aus: Das einzige Features, welches nicht auch andere Dienste in solch bequemer Art und Weise leisten, ist der Dateiversand. Diese Option ist wirklich schick. Doch kann Joyn durch seine Kosten ohne eine Flat sehr schnell ins Geld gehen - was von den Mobilfunk-Anbietern durchaus beabsichtig ist: Neunstellige Einbußen habe man durch den Rückgang der SMS zu verzeichnen - 100.000.000 also mindestens - nicht gerade wenig. Dieses Geld will man sich nun offensichtlich wieder holen. Von uns. Ob wir das nun wollen, diese Frage überlassen wir euch zu beantworten.
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(im Forum "Netzbetreiber & Provider")
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Quellen: Joyn: Ist das das Aus von SMS, WhatsApp & Skype? - News - CHIP Handy Welt
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