don_giovanni
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- 18.810
Was kann ein Smartphone-Hersteller tun, um sich an der Spitze der Absätze langfristig zu halten?! Zu den Top 5 zu zählen und nicht alle paar Monate von der Konkurrenz überflügelt zu werden? Einige sehr gute Antworten auf diese Fragen hat die Unternehmensführung von Huawei - dem derzeit erfolgreichsten chinesischen Smartphone-Hersteller. Noch vor zwei Jahren konnte kaum jemand in Deutschland mit dem Namen Huawei etwas angefangen; Ende 2014 dann berichtete mir mein knapp 60-jähriger, wenig technikaffiner Patenonkel, von seinem Lenovo, Huawei oder sogar Xiaomi. Der Trend geht ganz klar zu den Herstellern aus dem Reich der Mitte, von denen mit der Ergänzung von ZTE und Meizu auch schon die wichtigsten Fünf beisammen sind. Huawei nun ist jedoch das aktuell erfolgreichste Unternehmen aus China, wenn man die Verkaufszahlen am Gesamtmarkt betrachtet. Zudem schafft es der Hersteller immer wieder, sich mit erfolgreichen Modellen wie der Honor-Line oder den mutmaßlichen Huawei (Ascend) P8 / Mate 8 / MediaPad X2-Modellen im Gerede zu halten. Auf dem Mobile World Congress (MWC) 2015 werden große Ankündigungen seitens Huawei erwartet - und dabei werden wir sicherlich nicht enttäuscht werden.
Kürzlich war einer der Menschen, die hauptverantwortlich für Huaweis Erfolg sind, bei den Kollegen von Android Authority zu Besuch: Joonsuh Kim, seines Zeichens Mobile Design Vice President des Unternehmens. Er ist zuständig für alle Produkte aus dem Mobile-Sektor und hat damit eine sehr wichtige und sicherlich auch gewichtige Aufgabe. Der gute Herr ist seit Ende 2012 bei Huawei unter Vertrag, hat vorher einige Jahre als Design Director bei Samsung Mobile gearbeitet und besitzt einen Master-Abschluss in Industrie-Design vom renommierten Pratt Institute in New York City. Er ist also mit Sicherheit kein unbeschriebenes Blatt - und darum ist er für Huawei auch genau der Richtige für diesen Job: "Two years before Huawei, many people might have laughed at our vision. It was aggressive, and forced us to make big changes very quickly in the company," erklärt Kim im Interview. Huaweis Vision sei die Entwicklung von technisch hochwertigen Geräten, die zudem optisch ansprechend und gleichzeitig preisgünstig sind. Schon Anfang 2012 hatte man verlautbart, bei gleicher Leistungsfähigkeit 15 Prozent unter dem Preis der Konkurrenz liegen zu wollen. Huawei nennt dieses Prinzip "True Value" und es ist eines der Kernprinzipien der gesamten Geschäftsstrategie.
Weiterhin ist es ein Anliegen der Firma, nicht als "China-Hersteller" im übertragenen Sinne wahrgenommen zu werden: Im Gegensatz zu Firmen wie Xiaomi oder Meizu, die den Großteil ihrer Geräte auch auf dem Heimatmarkt verkaufen, setzt Huawei bereits seit Jahren auf den globalen Vertrieb. Das gehört für die Verantwortlichen in der Geschäftsführung einfach dazu, um international wahrgenommen zu werden. Durch lokale Niederlassungen verstärkt Huawei dieses Bild, hat beispielsweise Büros in der ehemaligen Bundeshauptstadt Bonn. Man ist jedoch nicht nur in Asien und Europa aktiv, auch Nordamerika, Südamerika und weite Teile der Pazifik-Region stehen ebenfalls auf der Versorgungsliste. In Paris gibt es ein "aesthetic design center", welches sich vor allem um die Kompatibilität von Smartphone-Design und Bekleidungs-Design kümmert. Jedes Jahr plane man neue Verbesserungen in der Designsprache, die sich an den jeweiligen Trends orientieren. Es geht darum, ein eigenes Marken-Image zu entwickeln, das flexibel aber doch eigen ist, um wiedererkannt, aber zugleich auch beliebig wiedererfunden zu werden: "When you see a car passing by out of the corner of your eye, you can easily recognize that it was either a BMW or a Mercedes. In a way, that's what we're attempting to do with our devices," erklärt Joonsuh Kim dieses Anliegen.
Entgegen des allgemeinen Trends will Huawei auch künftig eher auf Kunststoff als auf Aluminium setzen: Man ist der Meinung, dass hier noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind und dass man mit diesem Werkstoff noch eine Menge erreichen kann. Es soll vor allem darum gehen, durch dezente Farben und ein angenehmes Design die Kunden für sich zu gewinnen und möglichst auch emotional an das Unternehmen zu gewöhnen. Denn wenn man sich einem Hersteller verbunden fühlt, kauft man auch künftig bei ihm ein. (Das Prinzip kennen wir z.B. von Apple.) Sowieso geht es bei Huawei viel um Kundenbindung und Kundenzufriedenheit. Da man nicht über die Geldmittel von Samsung oder Apple verfügt, konzentriert man sich eben auf andere Weise darauf, seine Produkte interessant und "wertvoll" zu machen. True Value ist für Huawei nicht nur ein Wahlspruch, es ist eine Aufgabe. Und diesen sucht man stets nach besten Möglichkeiten zu erfüllen.
In Zukunft wird Huawei sich auf zwei Geräte-Linien fokussieren: Unter dem Brand "Huawei" werden die Highend-Devices für das Premium-Segment laufen, während gute, aber günstigere Technik die "Honor"-Line auszeichnen wird. Man geht diesen doppelten Weg, um unterschiedlichen Kunden unterschiedliche Wahlmöglichkeiten zu bieten. Doch dabei möchte man natürlich immer auf einem technisch hohen Niveau bleiben - ein Billighersteller wolle man trotz moderater Preise definitiv nicht sein. Künftig werden Huawei- und Honor-Modelle optisch wie technisch in verschiedene Richtungen gehen, womit eine Konkurrenz untereinander vermieden werden soll. Wir dürfen gespannt sein, was Huawei sich dafür so alles ausgedacht hat. Auf dem MWC 2015 werden wir ganz bestimmt mehr erfahren.
Diskussion zum Huawei Line-Up 2015
(im Forum "Huawei Allgemein")
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Quellen:
Android Authority
Kürzlich war einer der Menschen, die hauptverantwortlich für Huaweis Erfolg sind, bei den Kollegen von Android Authority zu Besuch: Joonsuh Kim, seines Zeichens Mobile Design Vice President des Unternehmens. Er ist zuständig für alle Produkte aus dem Mobile-Sektor und hat damit eine sehr wichtige und sicherlich auch gewichtige Aufgabe. Der gute Herr ist seit Ende 2012 bei Huawei unter Vertrag, hat vorher einige Jahre als Design Director bei Samsung Mobile gearbeitet und besitzt einen Master-Abschluss in Industrie-Design vom renommierten Pratt Institute in New York City. Er ist also mit Sicherheit kein unbeschriebenes Blatt - und darum ist er für Huawei auch genau der Richtige für diesen Job: "Two years before Huawei, many people might have laughed at our vision. It was aggressive, and forced us to make big changes very quickly in the company," erklärt Kim im Interview. Huaweis Vision sei die Entwicklung von technisch hochwertigen Geräten, die zudem optisch ansprechend und gleichzeitig preisgünstig sind. Schon Anfang 2012 hatte man verlautbart, bei gleicher Leistungsfähigkeit 15 Prozent unter dem Preis der Konkurrenz liegen zu wollen. Huawei nennt dieses Prinzip "True Value" und es ist eines der Kernprinzipien der gesamten Geschäftsstrategie.
Weiterhin ist es ein Anliegen der Firma, nicht als "China-Hersteller" im übertragenen Sinne wahrgenommen zu werden: Im Gegensatz zu Firmen wie Xiaomi oder Meizu, die den Großteil ihrer Geräte auch auf dem Heimatmarkt verkaufen, setzt Huawei bereits seit Jahren auf den globalen Vertrieb. Das gehört für die Verantwortlichen in der Geschäftsführung einfach dazu, um international wahrgenommen zu werden. Durch lokale Niederlassungen verstärkt Huawei dieses Bild, hat beispielsweise Büros in der ehemaligen Bundeshauptstadt Bonn. Man ist jedoch nicht nur in Asien und Europa aktiv, auch Nordamerika, Südamerika und weite Teile der Pazifik-Region stehen ebenfalls auf der Versorgungsliste. In Paris gibt es ein "aesthetic design center", welches sich vor allem um die Kompatibilität von Smartphone-Design und Bekleidungs-Design kümmert. Jedes Jahr plane man neue Verbesserungen in der Designsprache, die sich an den jeweiligen Trends orientieren. Es geht darum, ein eigenes Marken-Image zu entwickeln, das flexibel aber doch eigen ist, um wiedererkannt, aber zugleich auch beliebig wiedererfunden zu werden: "When you see a car passing by out of the corner of your eye, you can easily recognize that it was either a BMW or a Mercedes. In a way, that's what we're attempting to do with our devices," erklärt Joonsuh Kim dieses Anliegen.
Entgegen des allgemeinen Trends will Huawei auch künftig eher auf Kunststoff als auf Aluminium setzen: Man ist der Meinung, dass hier noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind und dass man mit diesem Werkstoff noch eine Menge erreichen kann. Es soll vor allem darum gehen, durch dezente Farben und ein angenehmes Design die Kunden für sich zu gewinnen und möglichst auch emotional an das Unternehmen zu gewöhnen. Denn wenn man sich einem Hersteller verbunden fühlt, kauft man auch künftig bei ihm ein. (Das Prinzip kennen wir z.B. von Apple.) Sowieso geht es bei Huawei viel um Kundenbindung und Kundenzufriedenheit. Da man nicht über die Geldmittel von Samsung oder Apple verfügt, konzentriert man sich eben auf andere Weise darauf, seine Produkte interessant und "wertvoll" zu machen. True Value ist für Huawei nicht nur ein Wahlspruch, es ist eine Aufgabe. Und diesen sucht man stets nach besten Möglichkeiten zu erfüllen.
In Zukunft wird Huawei sich auf zwei Geräte-Linien fokussieren: Unter dem Brand "Huawei" werden die Highend-Devices für das Premium-Segment laufen, während gute, aber günstigere Technik die "Honor"-Line auszeichnen wird. Man geht diesen doppelten Weg, um unterschiedlichen Kunden unterschiedliche Wahlmöglichkeiten zu bieten. Doch dabei möchte man natürlich immer auf einem technisch hohen Niveau bleiben - ein Billighersteller wolle man trotz moderater Preise definitiv nicht sein. Künftig werden Huawei- und Honor-Modelle optisch wie technisch in verschiedene Richtungen gehen, womit eine Konkurrenz untereinander vermieden werden soll. Wir dürfen gespannt sein, was Huawei sich dafür so alles ausgedacht hat. Auf dem MWC 2015 werden wir ganz bestimmt mehr erfahren.
Diskussion zum Huawei Line-Up 2015
(im Forum "Huawei Allgemein")
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Quellen:
Android Authority
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