Honor 7 im Hands-On: Grundsolide Mittelklasse mit gleich 2 guten Kameras [Review]

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P-J-F

P-J-F

Philosoph
17.610
Ich habe mich mit dem Review zum Honor 7 etwas schwer getan, weil ich lange nach großen Schwächen oder Stärken gesucht habe, die es herauszustellen gilt. Der 5,2-Zoller ist recht solide verarbeitet, dabei nicht zu klobig, aber auch nicht besonders elegant gebaut. Außerdem leistet er im Alltag zuverlässige Arbeit, ohne jetzt irgendwo besonders zu glänzen. Zwei Rausreißer nach oben und unten gibt es dann doch: Den Fingerabdrucksensor und die Akkulaufzeit - welches von beidem jetzt positiv überzeugt und wo der Hersteller lieber nachgebessert hätte, lest ihr in den folgenden Absätzen oder guckt es euch direkt in unserem Youtubekanal an.

Frisch ausgepackt fühlt sich das Honor 7 aufgrund seiner Aluminiumrückseite erst mal recht angenehm an - leider guckt die Kamera hinten raus und ist ziemlich scharfkantig, was nicht nur unangenehm am Finger, sondern auch hässlich für den Holztisch zu Hause sein kann. Die Kombination aus blankem Alu hinten und der weißen Vorderseite finde ich außerdem nicht so gelungen, das verleiht dem Smartphone einen etwas unfertigen Eindruck. Gelungen sind dagegen sämtliche Knöpfe und Anschlüsse. Alle drei Schaltelemente (Lautsträke, An/Aus und Multifunktionsbutton) sind ebenfalls aus Aluminium und toll verarbeitet. Gleiches gilt für die Bohrungen der Audio- und USB-Stecker sowie für den Lautsprecher. Die Rückseite ist fest verbaut, SIM- und microSD-Steckplätze erreicht ihr über einen seitlichen Einschub links oben. Insgesamt wird Huawei, bzw. Honor mit dem 7er nirgendwo einen Preis fürs innovativste Design gewinnen, man hat sich aber dafür keine Blöße gegeben.

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Pics: Android-Hilfe
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Vorinstalliert ist die hauseigene Benutzeroberfläche EMUI in Version 3.1. Das heißt ihr bekommt keinen Android-typischen App Draw, dafür von Beginn an mehrere Themes, zwischen denen ihr relativ leicht wechseln könnt. Außerdem gibt es mehrere Stromspar-Features sowie Schnellzugriffe, wie Einhandbedienung und Bewegungssteuerung. Das Ganze basiert auf Android 5.0.2 (Lollipop) - davon ist allerdings nicht so viel zu sehen. Ein Upgrade auf Version 6 (Marshmallow) könnte Anfang des Jahres folgen. So blöd ich die Geschichte mit den Homescreens und Ordnern finde, auf denen alle installierten Apps angeordnet und abgelegt werden müssen, so wohl überlegt sind Huaweis Extras in Sachen Bedienung. Ob es nun die frei am Rand platzierbaren virtuellen Tasten sind, die nach links oder rechts stauchbare Tastatur oder speziell beim Honor 7 der vielfältig und mehrfach belegbare Multifunktionsknopf, da kann sich manch anderer Hersteller noch einiges abschauen. In diesem Fall kann ich persönlich aber auch auf einige der Tweaks verzichten, das das Smartphone gerade noch einhändig bedienbar ist. Gimmicks wie der abschaltbare Schriftzug des Netzanbieters sind aber trotzdem kleine Nettigkeiten, die das Gesamtbild positiv beeinflussen.

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Das gilt bei Huaweis Smartphones schon seit Jahren aber auch für die Akkulaufzeit. Im Stand-By schaltet die UI wirklich konsequent ungenutzte Dienste ab - außer man legt manuell Ausnahmen fest - und erhöht so die Zeit zwischen den Steckdosenstopps. Das Honor 7 erreicht nicht ganz die phänomenalen Werte seiner günstigeren Pendants 4X oder 6 Plus, hält aber trotzdem mit 36h bis 48h im Durchschnitt noch deutlich länger als andere Smartphones. (Fest) eingebaut ist übrigens ein Akku mit 3.100mAh.

Die Rechenleistung des 2,2GHz Octa-Core-Prozessors (ein 64-Bit Hi-Silicon Kirin 935) lässt im Alltag keine Wünsche offen, der Wert des AnTuTu-Benchmarks von knapp 52.000 Punkten täuscht aber über die schwache Grafikperformance hinweg. Denn zum Beispiel bei 3D-Shootern knickt die Mali-T628 MP4 GPU ein. Wer also mobil gerne mal Zombies, Roboter oder Aliens killt, der sollte zu einem anderen Smartphone greifen.

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Kommen wir zum zweiten wirklich großen Pluspunkt des Honor 7: Die Kameras. Megapixel allein machen ja bekanntlich noch keine guten Bilder, aber beim vorliegenden Mittelklassemodell stimmt beides. Die 20MP-Kamera auf der Rückseite löst sehr schnell aus und liefert auch bei Dämmerung noch brauchbare Ergebnisse. Und wer gerne im dunkeln Selfies macht, für den hat Huawei sogar für die 8-Megapixel-Kamera vorn einen LED-Blitz eingebaut. Auch sonst kann die vordere Cam echt überzeugen - Weitwinkelaufnahmen im Freien gibt es einfach und schnell. Wo die Benutzeroberflächen der Apps zumeist überfrachtet oder umständlich aufgebaut sind, gefällt mir die UI von Honors Foto-App sehr gut. Das liegt aber auch an der für Laien einfachen Benennung, die sich danach richtet, was der jeweilige Modus macht und nicht wie er im Fachjargon genannt wird - für besondere Lacher dürfte hier stets der “Lebensmittel”-Mode sorgen, der für all die foodporn-Freunde unter euch das Richtige sein dürfte. Ob er auch hält, was er verspricht dürft ihr euch gern bei den Beispielbildern meines Mittagessens ansehen. Neben einigen vorher festlegbaren Filtern gibt es etwa auch noch die Möglichkeit, den Fokus nach der Aufnahme erst festzulegen oder für Profis (und alle, die sich dafür halten) ISO und Weißabgleich manuell zu bestimmen.

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Was leider nach anfänglicher Begeisterung nur in etwa 50 Prozent der Fälle funktioniert ist der hinten angebrachte Fingerabdruckscanner. Die Einrichtung ist zwar einfach, allerdings finde ich die Position nicht intuitiv genug, als das man den Zeigefinger (egal ob links oder rechts) immer gleich in richtiger Haltung auf die Fläche legt. Ich bin sehr gespannt, ob das bei den neuen Nexus-Smartphones, die gerade bei mir eingetrudelt sind besser funktioniert. Hat man dann einmal die richtige Position erwischt, entsperrt das Gerät aber meistens sofort - lediglich wenn es über Nacht oder einfach länger nicht benutzt wurde, ziert es sich doch sehr und man muss einmal den Knopf drücken. Das ist zum Beispiel beim OnePlus 2 einfach insgesamt besser gelöst.

Zum Soundpaket des Honor 7 lässt sich beileibe nichts schlechtes sagen, außer vielleicht, dass die Lautsprecher etwas leise sind, aber das ist ja im Angesicht einiger Möchtegern-DJs im öffentlichen Nahverkehr gar nichts ausschließlich negatives. Der Klang jedenfalls ist sowohl über Kopfhörer als auch Lautsprecherausgabe rund. Telefonieren lässt es sich mit dem 5,2-Zoller natürlich ebenfalls und auch da gibt es keine Beschwerden meinerseits. EMUI 3.1 bietet übrigens auch die Möglichkeit, dass unerwünschte Anrufe durch einfaches Umdrehen des Smartphones lautlos gestellt-, bzw. automatisch angenommen werden.

Bleibt als Fazit eigentlich nur zu sagen, dass Honor mit dem 7 ganze und vor allem solide Arbeit abgeliefert hat - vor allem, wenn man sich mal den Preis anschaut. 349,99€ direkt im Onlineshop von Huawei/Honor. Das Huawei P8 als technisch ähnlich ausgestattetes Smartphone und Konkurrenz aus eigenem Hause wird hierzulande für 500€ direkt bei vmall, bzw. rund 360€ bei Amazon gehandelt. Nicht kaufen sollte man sich das Honor 7,wenn man eine High-End Spielemaschine sucht oder ein Gerät mit absolutem Premiumfeeling haben will, letzteres bietet es nämlich trotz Aluminiumrückseite nicht.

  • 5,2-Zoll Full-HD IPS Display
  • 2,2GHz Octa-Core Kirin 935 SoC / Mali-T628 MP4 GPU
  • 16GB oder 64GB ROM / 3GB RAM
  • 20MP Kamera (Sony Sensor), Dual-LED / 8MP LED-Blitz Frontkamera
  • 3.100mAh Akku (fest verbaut)
  • Dual-SIM / MicroSD-Kartenslot
  • 14,3 x 7,2 x 0,85cm / 157g
  • Android 5.0 / EMUI 3.1

Erfahrungsberichte & Tests des Honor 7
(im Forum "Honor 7")

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