don_giovanni
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- 18.810
Eigentlich sollte es sich von selbst verstehen, dass man keine Maßnahmen im Straßenverkehr vornimmt, die das Fahrverhalten beeinträchtigen können: Sei es das hitzige Telefonat mit der Exfrau über das Sorgerecht, das Angry Birds-Spiel auf dem Tablet auf dem Schoß oder das Reinigen der Windschutzscheibe mit einem Fensterleder - all dies gehört nicht in ein fahrendes Auto. Doch es gibt immer wieder Menschen, die entweder der Meinung sind, eine derart starke Beeinträchtigung gelte subjektiv nicht für sie, oder die die Risiken durch ihren abgelenkten Fahrstil einfach billigend in kauf nehmen. Erstere Fahrer sollten einmal die Definition des Wortes "Selbstüberschätzung" nachschlagen (z.B. bei Wikipedia), die zweitgenannte Variante wird (hoffentlich) irgendwann ihre Quittung durch die Regelungen des deutschen Ordnungswidrigenkeiten- und Strafrechts bekommen. Am besten, bevor es einen anderen Menschen das Leben oder die Funktionsfähigkeit seiner Beine kostet - denn diese Schuld kann auch mit ein paar Monaten auf Bewährung und einer Schadenersatzleistung nicht wirklich wieder aufgewogen werden.
Eine Fahrerin aus Kategorie 2 unserer Aufzählung hat jetzt in Australien einen Fahrradfahrer von hinten über den Haufen gefahren: Wie The Standard berichtet, war die 21 Jahre alte Frau in ihrem Auto bei Dunkelheit unterwegs und hat dabei fleißig Nachrichten verschickt, 22 Kurztexte an sieben verschiedene Nummern. Die Fahrerin sagte bei ihrer ersten Vernehmung (zur Verletzung des Radfahrers): "I just don't care because I've already been through a lot of bullshit and my car is like pretty expensive and now I have to fix it." So viel Ignoranz und nicht vorhandenen Respekt vor dem Leben anderer Menschen muss man sich erst einmal in einer so kurzen Lebensspanne erwerben können. Der Radfahrer hatte schwere Verletzungen davongetragen, unter anderem eine Wirbensäulenfraktur, durch die er einen sogenannten "spinal cage" tragen muss. Er war vollständig beleuchtet mit Vorder- und Rücklicht unterwegs gewesen und hat sich vollkommen korrekt im Straßenverkehr verhalten. Zwei Tage nach dem Unfall gab die Autofahrerin zu Protokoll: "I'm kind of pissed off that the cyclist has hit the side of my car. I don't agree that people texting and driving could hit a cyclist. I wasn't on my phone when I hit the cyclist." Eine sehr interessante Wahrnehmung der objektiven Tatsache, dass sie den Radfahrer angefahren hat - und nicht umgekehrt. (So klingt jedenfalls der erste Satz.) Und auch eine gradezu meisterhafte Verkennung ihres messaging-intensiven Fahrstils. Die gute Frau war indes nicht einmal im Besitz einer "full drivers license", sondern hatte nur eine "provisional license". Die Konsequenzen für sie: Eine Strafe von 4.500 Australischen Dollar und der Verlust der Fahrerlaubnis für mindestens neun Monate. (Wobei das natürlich nur die staatliche Seite des Unfalls ist, die Schadenersatzforderungen in Bezug auf Operationsleistungen, Krankengeld, Schmerzengeld und Schadenersatz im Allgemeinen dürften diese Summe bei weitem überschreiten.)
Was lernen wir daraus?! Nun, zum einen, dass es eine Menge Menschen im Straßenverkehr gibt, die sich nicht an die Regeln der allgemeinen Vernunft halten. Mein Fahrlehrer hat damals gesagt: "Rechne immer mit der Blödheit der anderen Verkehrsteilsnehmen. Wenn du davon ausgehst, dass der andere jederzeit einen Fehler machen kann, bist du immer weit genug weg, um noch reagieren zu können." Dieser Ratschlag gilt wohl im Jahr 2014 ebenso wie vor 10 Jahren oder auch in 10 Jahren. Zweitens lernen wir, dass man auch als Multi-Texter nicht davor gewappnet ist, in der Sekunde unaufmerksam zu sein, in der es wichtig wäre. SMS und andere Textnachrichten gehören nicht in ein fahrendes Auto. Und drittens: Als Autofahrer haben wir eine Verantwortung den schwächeren Verkehrsteilnehmern gegenüber. Schon bei 30 km/h sind die Überlebenschancen eines Radfahrers oder Fußgängers beim frontalen Zusammenstoß mit unserem Wagen nicht mehr sonderlich günstig, während wir vielleicht nur ein paar Prellungen (und ne Beule vom Verschlussdeckel des Airbags) davontragen. Gegenseitige Vorsicht und Rücksichtnahme ist unerlässlich und würde eine Menge Unfälle verhindern.
Weitere Infos zum konkreten Fall in Australien bekommt ihr hier.
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(im Forum "Karten und Navigation")
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Quellen:
CNET
The Standard
Statepolitics Lohudblogs
Radioreference Forums
Eine Fahrerin aus Kategorie 2 unserer Aufzählung hat jetzt in Australien einen Fahrradfahrer von hinten über den Haufen gefahren: Wie The Standard berichtet, war die 21 Jahre alte Frau in ihrem Auto bei Dunkelheit unterwegs und hat dabei fleißig Nachrichten verschickt, 22 Kurztexte an sieben verschiedene Nummern. Die Fahrerin sagte bei ihrer ersten Vernehmung (zur Verletzung des Radfahrers): "I just don't care because I've already been through a lot of bullshit and my car is like pretty expensive and now I have to fix it." So viel Ignoranz und nicht vorhandenen Respekt vor dem Leben anderer Menschen muss man sich erst einmal in einer so kurzen Lebensspanne erwerben können. Der Radfahrer hatte schwere Verletzungen davongetragen, unter anderem eine Wirbensäulenfraktur, durch die er einen sogenannten "spinal cage" tragen muss. Er war vollständig beleuchtet mit Vorder- und Rücklicht unterwegs gewesen und hat sich vollkommen korrekt im Straßenverkehr verhalten. Zwei Tage nach dem Unfall gab die Autofahrerin zu Protokoll: "I'm kind of pissed off that the cyclist has hit the side of my car. I don't agree that people texting and driving could hit a cyclist. I wasn't on my phone when I hit the cyclist." Eine sehr interessante Wahrnehmung der objektiven Tatsache, dass sie den Radfahrer angefahren hat - und nicht umgekehrt. (So klingt jedenfalls der erste Satz.) Und auch eine gradezu meisterhafte Verkennung ihres messaging-intensiven Fahrstils. Die gute Frau war indes nicht einmal im Besitz einer "full drivers license", sondern hatte nur eine "provisional license". Die Konsequenzen für sie: Eine Strafe von 4.500 Australischen Dollar und der Verlust der Fahrerlaubnis für mindestens neun Monate. (Wobei das natürlich nur die staatliche Seite des Unfalls ist, die Schadenersatzforderungen in Bezug auf Operationsleistungen, Krankengeld, Schmerzengeld und Schadenersatz im Allgemeinen dürften diese Summe bei weitem überschreiten.)
Was lernen wir daraus?! Nun, zum einen, dass es eine Menge Menschen im Straßenverkehr gibt, die sich nicht an die Regeln der allgemeinen Vernunft halten. Mein Fahrlehrer hat damals gesagt: "Rechne immer mit der Blödheit der anderen Verkehrsteilsnehmen. Wenn du davon ausgehst, dass der andere jederzeit einen Fehler machen kann, bist du immer weit genug weg, um noch reagieren zu können." Dieser Ratschlag gilt wohl im Jahr 2014 ebenso wie vor 10 Jahren oder auch in 10 Jahren. Zweitens lernen wir, dass man auch als Multi-Texter nicht davor gewappnet ist, in der Sekunde unaufmerksam zu sein, in der es wichtig wäre. SMS und andere Textnachrichten gehören nicht in ein fahrendes Auto. Und drittens: Als Autofahrer haben wir eine Verantwortung den schwächeren Verkehrsteilnehmern gegenüber. Schon bei 30 km/h sind die Überlebenschancen eines Radfahrers oder Fußgängers beim frontalen Zusammenstoß mit unserem Wagen nicht mehr sonderlich günstig, während wir vielleicht nur ein paar Prellungen (und ne Beule vom Verschlussdeckel des Airbags) davontragen. Gegenseitige Vorsicht und Rücksichtnahme ist unerlässlich und würde eine Menge Unfälle verhindern.
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CNET
The Standard
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