P-J-F
Philosoph
- 17.610
Das BQ Aquaris X5 ist ein grundsolides Smartphone, das als eines von wenigen Modellen da draußen noch als 5-Zoller verkauft wird und damit ja schon beinahe der Kompaktklasse angehört. Direkt beim Auspacken und ersten Mal in die Hand nehmen habe ich mich ans OnePlus 2 erinnert gefühlt - hier geht es direkt zum Video-Hands-On. Der äußerst wertig wirkende anthrazidfarbende Metallrahmen, die abgerundeten Ecken und die Rückseite sehen dem Design von OnePlus ziemlich ähnlich, wenngleich das Backcover nicht abnehmbar und vollkommen glatt gestaltet ist. Schalter mit guten Druckpunkten, saubere Bohrungen für Anschlüsse und Lautsprecher, die quer zum Rahmen eingezogenen Kunststoffbänder für die Antennen - alles wirkt sehr gut verarbeitet und irgendwie aus einem Guss. Eines gleich vorweg: Auf Extras wie kabelloses Laden, NFC oder einen Fingerabdrucksensor wird beim Aquaris X5 verzichtet - zumindest Letzterer ist beim auf dem Mobile World Congress vorgestellten Refit, Qauaris X5 Plus aber mit dabei. Obwohl das Display mit den angesprochenen 5-Zoll angenehm klein ausfällt, verschenkt BQ bei diesem Budget-Smartphone typischerweise viel Platz mit recht breiten Seitenrändern sowie üppig dimensionierten kapazitiven Tasten.
Technisch gesehen reist das Aquaris X5 keine Bäume aus, im Alltag fällt das aber nicht auf - Apps öffnen sich in einem annehmbaren Tempo, schnelles Multitasking zwingt den 1,4GHz Snapdragon 412 von Qualcomm dann aber doch in die Knie - immerhin ist der Arbeitsspeicher mit zwei Gigabyte bei der mir vorliegenden 16GB-Variante aber ausreichend ausgestattet. Das alles fällt aber wie gesagt überhaupt nicht negativ ins Gewicht, denn Aufhalten tut einen bei der Benutzung das größte Ärgernis des Aquaris X5: Der Touchscreen. Noch nie habe ich so unzuverlässige Ergebnisse beim Tippen auf einem Smartphone oder Tablet erhalten. Das gilt sowohl beim Navigieren,als auch beim Swypen einer Nachricht. Ich hoffe, dass es sich hier um einen individuellen Gerätefehler handelt, ansonsten ist der 5-Zoller bei allen Design-Stärken nicht empfehlenswert.
An der Hauptkamera ist dagegen rein gar nichts auszusetzen. Der Auslöser ist sehr schnell und liefert für ein Budget-Phone zufriedenstellende Ergebnisse - lediglich im HDR-Modus dauert die Berechnung etwas länger, als ich das von anderen Smartphones gewöhnt bin. Dafür ist hier vor allem der Nachtmodus, bzw. das Aufnehmen bei schlechten Lichtverhältnissen dank des gut eingestellten Dual-LED-Blitzes überraschend gut. Besonders hervorheben muss man an dieser Stelle auch noch, dass die 5MP-Frontkamera ebenfalls über einen Blitz verfügt - die Benachrichtigungs-LED dient gleichzeitig als Fotolicht. Am allerbesten hat mir an dem Ganzen allerdings die Steuerung, also die native Foto-App gefallen und damit steigen wir in die eigentliche Besonderheit des Aquaris X5 ein: Das vorinstallierte Cyanogen OS.
Die UI ist sicherlich das Interessanteste an diesem Modell, denn mit Cyanogen OS bekommt man ein Betriebssystem, was zwar auf Android basiert, allerdings die Einflüsse der größten Modding- und Custom-ROM-Szene mitbringt. Das fällt am ehesten in den Einstellungen auf, denn so viele Spielereien, bzw. Möglichkeiten bekommt man selten bei einer anderen Benutzeroberfläche. Erfreulich sind nicht nur die sehr stark individualisierbare Belegung aller Schalter und kapazitiven Tasten (daher auch die neutrale und für Neulinge etwas verwirrende “Beschriftung” ohne eindeutige Symbole), sondern auch die von Haus aus komplett freie Farbwahl der Benachrichtigungs-LED.
Was die App-Kompatibilität angeht, so haben alle Google-Standarddienste (Maps, Drive etc.) zuverlässig funktioniert, ansonsten habe ich whärend des Tests größtenteils die vorinstallierten Apps genutzt. Twitter funktionierte ebenfalls reibungslos, lediglich beim Focus Push-Service hat sich das Programm ab und zu aufgehängt.
Die Akkulaufzeit ist beim BQ Aquaris X5 ein zweischneidiges Schwert. Zwar erzielt der fest verbaute 2.900mAh Akku teils hervorragende Stand-By-Zeiten von mehr als drei Tagen (am Wochenende liegt mein Testgerät als “Arbeits-Smartphone” meist kaum genutzt auf dem Schreibtisch), fordert man den 5-Zoller aber tagsüber mal etwas intensiver, rauscht die Anzeige trotz Budget-Ausstattung schnell in den Keller. Das macht den 5-Zoller auf einem Arbeitstrip natürlich zu einem unberechenbaren Begleiter.
Sound-technisch gibt der eine Lautsprecher am unteren Rand einiges her und ist laut genug, um ein komplettes Zimmer zu bestrahlen - ohne dabei zu übersteuern. Nebenbei sei hier der vorinstallierte Equalizer erwähnt, auf dem sich schnell und simpel die üblichen Soundprofile direkt über die Schnellzugriffe aktivieren lassen. Bass fehlt dem Lautsprecher natürlich und Stereo oder andere Sperenzien bekommt man bei so einem Budget-Gerät nicht. Sind die Kopfhörer eingestöpselt lässt sich aber Radio über die eingebaute FM-Antenne hören. Die Ausgabe über den Klinkenstecker ist ebenfalls sehr lautstark und geht dabei qualitativ voll in Ordnung. Zweiter großer DSchwachpunkt des X5 ist leider die Telefonie. Am Ohr klingt der einebaute Lautsprecher sehr blechernd, außerdem ist er auch wesentlich leiser, als bei anderen Smartphones. Längere Gespräche sind so mit diesem Modell sogar etwas unangenehm.
Vorausgesetzt der echt schwache Touchscreen ist bei meinem Gerät ein Einzelfall und telefoniert wird zum Beispiel eh über ein Headset oder Hands-Free, gibt es eigentlich nichts, was im Segment bis 250€ gegen das Aquaris X5 mit Cyanogen OS spricht, außer natürlich das eigene refit: Aquaris X5 Plus. Wann die aufgebohrte Version mit Android 6.0 (Marshmallow) an Bord kommen soll, ist noch unklar, allerdings soll sie ebenfalls deutlich unter 300€ kosten.
Diskussion zum Beitrag
(im Forum "BQ Aquaris X5")
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An der Hauptkamera ist dagegen rein gar nichts auszusetzen. Der Auslöser ist sehr schnell und liefert für ein Budget-Phone zufriedenstellende Ergebnisse - lediglich im HDR-Modus dauert die Berechnung etwas länger, als ich das von anderen Smartphones gewöhnt bin. Dafür ist hier vor allem der Nachtmodus, bzw. das Aufnehmen bei schlechten Lichtverhältnissen dank des gut eingestellten Dual-LED-Blitzes überraschend gut. Besonders hervorheben muss man an dieser Stelle auch noch, dass die 5MP-Frontkamera ebenfalls über einen Blitz verfügt - die Benachrichtigungs-LED dient gleichzeitig als Fotolicht. Am allerbesten hat mir an dem Ganzen allerdings die Steuerung, also die native Foto-App gefallen und damit steigen wir in die eigentliche Besonderheit des Aquaris X5 ein: Das vorinstallierte Cyanogen OS.
Die UI ist sicherlich das Interessanteste an diesem Modell, denn mit Cyanogen OS bekommt man ein Betriebssystem, was zwar auf Android basiert, allerdings die Einflüsse der größten Modding- und Custom-ROM-Szene mitbringt. Das fällt am ehesten in den Einstellungen auf, denn so viele Spielereien, bzw. Möglichkeiten bekommt man selten bei einer anderen Benutzeroberfläche. Erfreulich sind nicht nur die sehr stark individualisierbare Belegung aller Schalter und kapazitiven Tasten (daher auch die neutrale und für Neulinge etwas verwirrende “Beschriftung” ohne eindeutige Symbole), sondern auch die von Haus aus komplett freie Farbwahl der Benachrichtigungs-LED.
Was die App-Kompatibilität angeht, so haben alle Google-Standarddienste (Maps, Drive etc.) zuverlässig funktioniert, ansonsten habe ich whärend des Tests größtenteils die vorinstallierten Apps genutzt. Twitter funktionierte ebenfalls reibungslos, lediglich beim Focus Push-Service hat sich das Programm ab und zu aufgehängt.
Die Akkulaufzeit ist beim BQ Aquaris X5 ein zweischneidiges Schwert. Zwar erzielt der fest verbaute 2.900mAh Akku teils hervorragende Stand-By-Zeiten von mehr als drei Tagen (am Wochenende liegt mein Testgerät als “Arbeits-Smartphone” meist kaum genutzt auf dem Schreibtisch), fordert man den 5-Zoller aber tagsüber mal etwas intensiver, rauscht die Anzeige trotz Budget-Ausstattung schnell in den Keller. Das macht den 5-Zoller auf einem Arbeitstrip natürlich zu einem unberechenbaren Begleiter.
Sound-technisch gibt der eine Lautsprecher am unteren Rand einiges her und ist laut genug, um ein komplettes Zimmer zu bestrahlen - ohne dabei zu übersteuern. Nebenbei sei hier der vorinstallierte Equalizer erwähnt, auf dem sich schnell und simpel die üblichen Soundprofile direkt über die Schnellzugriffe aktivieren lassen. Bass fehlt dem Lautsprecher natürlich und Stereo oder andere Sperenzien bekommt man bei so einem Budget-Gerät nicht. Sind die Kopfhörer eingestöpselt lässt sich aber Radio über die eingebaute FM-Antenne hören. Die Ausgabe über den Klinkenstecker ist ebenfalls sehr lautstark und geht dabei qualitativ voll in Ordnung. Zweiter großer DSchwachpunkt des X5 ist leider die Telefonie. Am Ohr klingt der einebaute Lautsprecher sehr blechernd, außerdem ist er auch wesentlich leiser, als bei anderen Smartphones. Längere Gespräche sind so mit diesem Modell sogar etwas unangenehm.
Vorausgesetzt der echt schwache Touchscreen ist bei meinem Gerät ein Einzelfall und telefoniert wird zum Beispiel eh über ein Headset oder Hands-Free, gibt es eigentlich nichts, was im Segment bis 250€ gegen das Aquaris X5 mit Cyanogen OS spricht, außer natürlich das eigene refit: Aquaris X5 Plus. Wann die aufgebohrte Version mit Android 6.0 (Marshmallow) an Bord kommen soll, ist noch unklar, allerdings soll sie ebenfalls deutlich unter 300€ kosten.
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