don_giovanni
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- 18.810
Erneut kommt ein bisher unbekanntes Unternehmen daher und denkt, es sei zu etwas Großem berufen: Smartphones für 299 USD, wer soll denn so etwas kaufen?! (*Ironie*) Was kann denn schon in so einem Produkt drin sein, wenn doch die Flaggschiffe von Samsung, HTC und Co. (weit) über 500 USD kosten? Nun ja, dazu gleich mehr. The Verge war zu Besuch bei einem Start-up-Unternehmen, das im US-Bundesstaat Florida seinen Sitz hat. Unternehmensgründer Sammy Ohev-Zion beginnt das Gespräch mit einer Lektion in Wirtschaft: Die reinen Produktionskosten für ein Smartphone sind für sämtliche Unternehmen beinah gleich - der Preis einens NVIDIA-Prozessors und eines Sharp-Displays bleibt identisch (abgesehen von Mengenrabatt oder ähnlichem), egal ob HTC, Nokia oder Motorola die Charge bezahlen. Doch tatsächlich ist dies nur ein kleiner Teil des später zu zahlenden Kaufpreises - denn der Endkunde zahlt weiterhin auch für Samsungs neunstelligen Werbe-Etat, HTCs Personalabteilung und Sonys Wolkenkratzer in New York. Wie teuer wäre es, wenn man ein mit den Erzeugnissen dieser Hersteller vergleichbares Highend-Smartphone zu einem sehr viel niedrigeren Preis kaufen könnte? Die Antwort auf diese Frage gibt der Unternehmer mit einem Erzeugnis seiner Firma Blu Products selbst: 299 USD! Der Hersteller mobiler Endgeräte wie Smartphones und Feature-Phones ist noch weitestgehend unbekannt, doch ist er in der Lage, leistungsstarke Technik zu einem sehr viel niedrigeren Preis als die Konkurrenz der Global-Player auf den Markt zu bringen.
Das aktuelle Flaggschiff Blu Life One wird ab April unlocked bei Amazon und weiteren US-Händlern verfügbar sein und über ein 5 Zoll großes HD-Display verfügen. Weiterhin sind eine 13 Megapixel-Kamera und Android 4.2 Jelly Bean mit an Bord, wobei die Android-Version bis auf ein Blu-Wallpaper unverändert vorliegt. Das alles kommt in einem leichten und schlanken Chasss daher, welches (zumindest optisch) durchaus neben einem Samsung Galaxy S4 bestehen kann. Ein weiteres Produkt der Firma ist das Blu Life View, welches ein 5,7 Zoll großes HD-Display, eine 12 Megapixel Hauptkamera und eine 5 Megapixel Frontkamera bietet. Preis: 299 USD. CEO Ohev-Zion ist überzeugt, dass die Menschen ein gutes Smartphone wollen, doch sie wollen dabei lieber ein günstiges Gerät als eines auf dem "Samsung" steht. (Diese Aussage mag allerdings nicht 1:1 auf Deutschland übertragbar sein. Denn hierzulande verbindet man mit Markennamen auch einen gewissen Qualitätsanspruch, der sich der "Geiz-ist-geil"-Mentalität noch nicht gebeugt hat.) Doch wenn man trotz aller großen Pläne noch nichts von Blue Products gehört hat, sei das verziehen - bislang waren die Produkte vorwiegend auf dem lateinamerikanischen Markt unterwegs. Die Ziele von Sammy Ohev-Zion und Entourage sind jedoch wesentlich globaler: Nach dem US-Markt soll auch über den Teich in alle Welt geliefert werden.
Dafür hat der CEO die besten Voraussetzungen: Nach 17 Jahren im Vertrieb bei großen Unternehmen wie Samsung und Motorola hat der gute Mann weitreichende Kontakte und viel Erfahrung. Im Rahmen der Wirtschaftsrezession in den USA der späten 2010er Jahre standen die Zeichen für eine Unternehmens-Neugründung besser denn je, denn Vertriebler wie Ohev-Zion waren nicht mehr gefragt und Zubehörteile für Smartphones waren verfügbarer denn je. So wurde 2009 Blue Products gegründet, mit dem Ziel, gute und trotzdem günstige Smartphones zu produzieren. Durch Kontakte zu Amazon, Best Buy und weiteren Vertriebsportalen konnten sich die ersten Geräte schnell etablieren und die Umsätze laufend steigern. Dabei profitiert Blu Products von einem Trend in den USA, für den das Unternehmen Vizio vielleicht das beste Beispiel ist: Die in den USA meistverkaufte TV-Marke funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie die Firma von Sammy Ohev-Zion - Gute Qualität ohne viel Marketing zu einem erschwinglichen Preis. (Hierzulande würde man vielleicht einen Vergleich mit Medion ziehen können, ohne jedoch eine Relation zu den Dimensionen des Erfolges von Vizio zu haben.)
Blu Products wächst durch sein Konzept laufend: 2009 konnte man in seinem ersten Geschäftsjahr 70.000 Endgeräte verkaufen, 2012 waren es bereits 4.100.000 Stück. Die Zeichen stehen gut für dieses Unternehmen, das solide Arbeit zu einem Preis abliefert, der keinen Berg an Zusatzkosten mit sich zieht. Wenn man sich die Sache einmal wirklich vor Augen führt: Findet ihr es gut (theoretische Werte) für ein 600 Euro Smartphone 200 Euro für den reinen Telefonwert, 50 Euro für dessen Bewerbung, 100 Euro für Zwischenhändler, 100 Euro für Garantie und Gewährleistung und 150 Euro für weitere Unternehmensausgaben zu zahlen? Wäre es nicht besser, tatsächlich nur gut 300 Euro für das Gerät zu zahlen - und das Unternehmen plakatiert nicht hunderte Städte zu und unterhält keinen riesigen Firmenapparat?! Geschmackssache, natürlich. Aber Blu Products beweist, dass es auch anders geht - und hat damit zu Recht einen mehr als vorzeigbaren Erfolg.
Diskussion zum Beitrag
(im Forum "Sonstige Android-Smartphones")
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Quellen:
Meet the tiny, Florida-based phone maker that thinks it can beat Samsung | The Verge
BLU Products announces New BLU LIFE Series of Smartphone Devices -- MIAMI, March 13, 2013 /PRNewswire/ --
Das aktuelle Flaggschiff Blu Life One wird ab April unlocked bei Amazon und weiteren US-Händlern verfügbar sein und über ein 5 Zoll großes HD-Display verfügen. Weiterhin sind eine 13 Megapixel-Kamera und Android 4.2 Jelly Bean mit an Bord, wobei die Android-Version bis auf ein Blu-Wallpaper unverändert vorliegt. Das alles kommt in einem leichten und schlanken Chasss daher, welches (zumindest optisch) durchaus neben einem Samsung Galaxy S4 bestehen kann. Ein weiteres Produkt der Firma ist das Blu Life View, welches ein 5,7 Zoll großes HD-Display, eine 12 Megapixel Hauptkamera und eine 5 Megapixel Frontkamera bietet. Preis: 299 USD. CEO Ohev-Zion ist überzeugt, dass die Menschen ein gutes Smartphone wollen, doch sie wollen dabei lieber ein günstiges Gerät als eines auf dem "Samsung" steht. (Diese Aussage mag allerdings nicht 1:1 auf Deutschland übertragbar sein. Denn hierzulande verbindet man mit Markennamen auch einen gewissen Qualitätsanspruch, der sich der "Geiz-ist-geil"-Mentalität noch nicht gebeugt hat.) Doch wenn man trotz aller großen Pläne noch nichts von Blue Products gehört hat, sei das verziehen - bislang waren die Produkte vorwiegend auf dem lateinamerikanischen Markt unterwegs. Die Ziele von Sammy Ohev-Zion und Entourage sind jedoch wesentlich globaler: Nach dem US-Markt soll auch über den Teich in alle Welt geliefert werden.
Dafür hat der CEO die besten Voraussetzungen: Nach 17 Jahren im Vertrieb bei großen Unternehmen wie Samsung und Motorola hat der gute Mann weitreichende Kontakte und viel Erfahrung. Im Rahmen der Wirtschaftsrezession in den USA der späten 2010er Jahre standen die Zeichen für eine Unternehmens-Neugründung besser denn je, denn Vertriebler wie Ohev-Zion waren nicht mehr gefragt und Zubehörteile für Smartphones waren verfügbarer denn je. So wurde 2009 Blue Products gegründet, mit dem Ziel, gute und trotzdem günstige Smartphones zu produzieren. Durch Kontakte zu Amazon, Best Buy und weiteren Vertriebsportalen konnten sich die ersten Geräte schnell etablieren und die Umsätze laufend steigern. Dabei profitiert Blu Products von einem Trend in den USA, für den das Unternehmen Vizio vielleicht das beste Beispiel ist: Die in den USA meistverkaufte TV-Marke funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie die Firma von Sammy Ohev-Zion - Gute Qualität ohne viel Marketing zu einem erschwinglichen Preis. (Hierzulande würde man vielleicht einen Vergleich mit Medion ziehen können, ohne jedoch eine Relation zu den Dimensionen des Erfolges von Vizio zu haben.)
Blu Products wächst durch sein Konzept laufend: 2009 konnte man in seinem ersten Geschäftsjahr 70.000 Endgeräte verkaufen, 2012 waren es bereits 4.100.000 Stück. Die Zeichen stehen gut für dieses Unternehmen, das solide Arbeit zu einem Preis abliefert, der keinen Berg an Zusatzkosten mit sich zieht. Wenn man sich die Sache einmal wirklich vor Augen führt: Findet ihr es gut (theoretische Werte) für ein 600 Euro Smartphone 200 Euro für den reinen Telefonwert, 50 Euro für dessen Bewerbung, 100 Euro für Zwischenhändler, 100 Euro für Garantie und Gewährleistung und 150 Euro für weitere Unternehmensausgaben zu zahlen? Wäre es nicht besser, tatsächlich nur gut 300 Euro für das Gerät zu zahlen - und das Unternehmen plakatiert nicht hunderte Städte zu und unterhält keinen riesigen Firmenapparat?! Geschmackssache, natürlich. Aber Blu Products beweist, dass es auch anders geht - und hat damit zu Recht einen mehr als vorzeigbaren Erfolg.
Pics: prnewswire
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Quellen:
Meet the tiny, Florida-based phone maker that thinks it can beat Samsung | The Verge
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