don_giovanni
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- 18.810
Im Rahmen der Consumer Electronics Show (CES) 2016 hat das kanadische Unternehmen BlackBerry die exklusive Arbeit mit Android OS angekündigt. Ende 2015 hatte es geheißen, dass es bei einem großartigen Erfolg des BlackBerry PRIV eine günstige Alternative in 2016 geben werde. Allerdings hat sich das PRIV trotz seines guten Gesamteindrucks leider nicht (auch nur annähernd!) als der Befreiungsschlag für BlackBerry erwiesen, den die krisengebeutelte Firma gebraucht hätte. Dabei hatten die Vorzeichen dafür einstmals gar nicht mal so schlecht ausgesehen: Im Sommer letzten Jahres hatte es einen stetigen Leak- und Gerüchte-Andrang zum möglichen ersten Android-Device des ehemals als Research In Motion (RIM) bekannten Unternehmens gegeben, die Leute waren in hellem Aufruhr. Dann wurde das neue Smartphone mit seinem extrem schönen Display und seiner hochwertigen Hardware-Tastatur offiziell vorgestellt - und immer noch waren viele Menschen total begeistert.
Als sich allerdings abzeichnete, welchen Preis BlackBerry für seinen Androiden veranschlagt, kippte die Stimmung zum ersten Mal. Da hätte man noch sinnvoll gegensteuern können. Ein weiteres Mal war dies dann der Fall, als die Verfügbarkeit des Smartphones zuerst nur auf einige wenige Kanäle begrenzt war und dann in den USA bei manchen Mobilfunkanbietern sogar bis zum Frühjahr 2016 gedauert hatte. Wenn selbst auf dem amerikanischen Kontinent als bestmöglichem Absatzort nicht schnellstmöglich eine breite Verfügbarkeit gewährleistet wird, muss man sich über einen groß angelegten Misserfolg eigentlich gar nicht mehr wundern. Doch BlackBerry wollte sich seinen Optimismus (zumindest nach außen hin) lange nicht nehmen lassen; das BlackBerry PRIV sollte schließlich DER Heilsbringer werden!
Im Endeffekt sieht es nun aber so aus: Das Q1/2016 war noch schlechter als das Q1/2015. Das PRIV hat es nicht nur nicht geschafft, die Verkäufe anzuheizen, diese sind sogar trotz des ersten Androiden im Portfolio der Kanadier nach unten gerauscht. In konkreten Zahlen bedeutet dies, dass innerhalb der vergangenen drei Monate lediglich 600.000 BlackBerry-Phones verkauft worden sind - was sich aber nicht nur auf das PRIV bezieht, sondern auf sämtliche Geräte der einstmals großen Marke. Im Q1/2015 waren es immerhin noch 700.000 Einheiten gewesen, Analysten hatten für das Q1/2016 mit 850.000 Geräten gerechnet. Entsprechend enttäuscht reagierten die Anleger, als BlackBerry mit seinen Zahlen um die Ecke kam und die Firma verlor mal eben satte fünf Prozentpunkte bei ihrer Aktie. Wie kann diese Sache nun weitergehen, wie kann, wie wird BlackBerry sich verhalten?!
Nach offiziellen Aussagen überlegt man innerhalb des Unternehmens schon länger, auf Software-only umzusteigen und sich komplett vom Herstellen eigener Hardware zu verabschieden. Bezeichnend ist dabei, dass BlackBerry im Februar bereits 200 Mitarbeiter entlassen hat. Im Vergleich zur etablierten Android-Konkurrenz wie etwa LG, Samsung oder auch HTC oder Sony, hat BlackBerry einfach viel zu lange auf seinem sinkenden Schiff verharrt, bevor man auf Android OS umgestiegen ist. Das haben der Firma offenbar auch nicht wenige Leute übel genommen und freuen sich jetzt vielleicht sogar, dass man mit seiner Politik jetzt ganz böse vor die Wand zu fahren droht. Die Patentlösung für die Causa BlackBerry scheint es auch einfach nicht zu geben: Die Firma hat unter Android-Usern absoluten Exoten-Status, ist ihren eigenen Anhängern aber wiederum durch den Wechsel des Betriebssystems auf den Schlips getreten.
Man möchte wahrlich nicht in der Haut der Entscheidungsträger in diesem Unternehmen stecken. Denn egal, in welche Richtung man auch geht, es gibt überall auf einer langen, langen Strecke nur Stolperfallen. Da macht das Vorwärtsgehen eindeutig keinen Spaß.
Diskussion zum Beitrag
(im Forum "BlackBerry Allgemein")
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Quellen:
Android Authority
Als sich allerdings abzeichnete, welchen Preis BlackBerry für seinen Androiden veranschlagt, kippte die Stimmung zum ersten Mal. Da hätte man noch sinnvoll gegensteuern können. Ein weiteres Mal war dies dann der Fall, als die Verfügbarkeit des Smartphones zuerst nur auf einige wenige Kanäle begrenzt war und dann in den USA bei manchen Mobilfunkanbietern sogar bis zum Frühjahr 2016 gedauert hatte. Wenn selbst auf dem amerikanischen Kontinent als bestmöglichem Absatzort nicht schnellstmöglich eine breite Verfügbarkeit gewährleistet wird, muss man sich über einen groß angelegten Misserfolg eigentlich gar nicht mehr wundern. Doch BlackBerry wollte sich seinen Optimismus (zumindest nach außen hin) lange nicht nehmen lassen; das BlackBerry PRIV sollte schließlich DER Heilsbringer werden!
Im Endeffekt sieht es nun aber so aus: Das Q1/2016 war noch schlechter als das Q1/2015. Das PRIV hat es nicht nur nicht geschafft, die Verkäufe anzuheizen, diese sind sogar trotz des ersten Androiden im Portfolio der Kanadier nach unten gerauscht. In konkreten Zahlen bedeutet dies, dass innerhalb der vergangenen drei Monate lediglich 600.000 BlackBerry-Phones verkauft worden sind - was sich aber nicht nur auf das PRIV bezieht, sondern auf sämtliche Geräte der einstmals großen Marke. Im Q1/2015 waren es immerhin noch 700.000 Einheiten gewesen, Analysten hatten für das Q1/2016 mit 850.000 Geräten gerechnet. Entsprechend enttäuscht reagierten die Anleger, als BlackBerry mit seinen Zahlen um die Ecke kam und die Firma verlor mal eben satte fünf Prozentpunkte bei ihrer Aktie. Wie kann diese Sache nun weitergehen, wie kann, wie wird BlackBerry sich verhalten?!
Nach offiziellen Aussagen überlegt man innerhalb des Unternehmens schon länger, auf Software-only umzusteigen und sich komplett vom Herstellen eigener Hardware zu verabschieden. Bezeichnend ist dabei, dass BlackBerry im Februar bereits 200 Mitarbeiter entlassen hat. Im Vergleich zur etablierten Android-Konkurrenz wie etwa LG, Samsung oder auch HTC oder Sony, hat BlackBerry einfach viel zu lange auf seinem sinkenden Schiff verharrt, bevor man auf Android OS umgestiegen ist. Das haben der Firma offenbar auch nicht wenige Leute übel genommen und freuen sich jetzt vielleicht sogar, dass man mit seiner Politik jetzt ganz böse vor die Wand zu fahren droht. Die Patentlösung für die Causa BlackBerry scheint es auch einfach nicht zu geben: Die Firma hat unter Android-Usern absoluten Exoten-Status, ist ihren eigenen Anhängern aber wiederum durch den Wechsel des Betriebssystems auf den Schlips getreten.
Man möchte wahrlich nicht in der Haut der Entscheidungsträger in diesem Unternehmen stecken. Denn egal, in welche Richtung man auch geht, es gibt überall auf einer langen, langen Strecke nur Stolperfallen. Da macht das Vorwärtsgehen eindeutig keinen Spaß.
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Quellen:
Android Authority
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