Android vermeidet Anzüglichkeiten: Tastaturen mögen weder "Sex" noch "Kondome"

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don_giovanni

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Google hat offenbar ein Problem mit sexuellen Anzüglichkeiten, mit Geschlechtsorganen und mit Rassisten: Wie das Wired-Magazin berichtet, sind in den 165.000 Begriffen, welche die Android-Tastutar bzw. Swype unter Android 4.4 KitKat kennen, ca. 1400 Ausdrücke explizit ausgenommen worden. Diese werden nicht zum Auto-Vervollständigen angeboten und müssen so ggf. von Hand eingepflegt werden. Zum Teil ist dies verständlich, in der Mehrheit zeichnet sich aber ein eher unlogisches und seltsam prüde anmutendes Bild einer "schwarzen Liste", in der sogar das Wort "geek" auftaucht. Hallo?! Google setzt "Computerfreak" auf eine Liste von bösen Worten? Sämtliche nachfolgenden Ausführungen beziehen sich übrigens auf die US-Sprachversion. (Zu den seltsamen Anwandlungen deutscher Android-Tastaturen könnt ihr im Blog von Matthias Bauer etwas Unterhaltsames lesen.) Wired titelte zum Thema jedenfalls mehr als passend "Android's Bizarre List of Banned Words". Dies trägt der Tatsache Rechnung, dass sich bei vielen der ausgestoßenen Wörter kein logischer Zusammenhang finden lässt, bzw. die Anzüglichkeit des Wortes nicht per se angenommen werden kann.

Oder wie lässt es sich anders beschreiben, wenn "Marijuana" funktioniert, "Morphium" aber nicht - und wenn man zwar "Nazi" schreiben kann, aber nicht das US-Wort für "Rassist"?! Google wollte sich zu seiner Liste auf Anfrage nicht äußern. Warum das denn wohl? Einen wirklichen roten Faden sucht man bei der Auswahl der geblockten Wörter jedenfalls als Aussenstehender vergeblich, denn spätestens wenn man bemerkt, dass man zwar "Microsoft" vorgeschlagen bekommt, "AMD" aber nicht, ist die Logik-Brücke entgültig zusammengebrochen. Dass man von einer Android-Tastatur nicht unbedingt "Penis" vorgeschlagen bekommen muss, wenn man "Penner" oder Pennäler" (deutsches Wort für einen Schüler einer höheren Klasse) zu tippen ansetzt, ist ja durchaus noch stimmig. Aber sämtliche Geschlechtsorgane auszuklammern oder auch Kondome (die ja nunmal effektiv vor Geschlechtskrankheiten schützen) böse zu finden, stößt zumindest bei mir an die Grenzen des verfügbaren Verständnisses. Doch tatsächlich ist Google mit diesem obskuren Vorgehen nicht allein: Wie The Daily Beat im Sommer berichtete, hat auch Apple eine solche Liste von "Pfui-Bah-Wörtern". Vielleicht brauchen die beiden Unternehmen so etwas ja, um damit bestimmte Leute ob ihrer political correctness zu beeindrucken. Oder ihnen war einfach langweilig. Wer weiß ...

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Pics: ariel zambelich/wired

Diskussion zum Beitrag
(im Forum " Android Allgemein")

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Quellen:
Vielen Dank an Melkor und Lauschebart für den Hinweis auf diese News.
From 'Preggers' to 'Pizzle': Android's Bizarre List of Banned Words | Gadget Lab | Wired.com
Android-Tipphilfe: Google setzt 165.000 Anzüglichkeiten auf die Zensurliste - SPIEGEL ONLINE
https://moeffju.net/blog/beschattete-abreise
The Apple
 
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