Android-Hilfe Review: Huawei Ascend P1

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P-J-F

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Philosoph
17.610
Vorweg ein paar Worte, um das vorliegende Review einzuordnen. Wie bewerte ich ein Smartphone? Ich habe keine wissenschaftlichen Faktoren oder empirische Standards angesetzt – dafür gibt es andere (größere) Redaktionen, die im Monat zehn oder mehr Modelle in der Hand halten. Mir ist wichtig, dass ein Smartphone mir den Alltag einfacher macht, am besten ohne dass es auf den ersten Blick auffällt. Da ich ein Mobiltelefon weder als Spielkonsole, noch als mobilen Fernseher betrachte, setze ich den Hebel nicht an der möglichen Prozessorleistung oder der Displaygröße an. Wem meine Signatur in den Diskussions-Threads aufgefallen ist, der weiß, wie mein aktuell „perfektes“ Smartphone aussehen würde. Von daher ist diese Beurteilung natürlich subjektiv und ein persönlicher Eindruck, der durch möglichst objektive Argumentation das Huawei Ascend P1 vorstellen und in Vergleich zu anderen Modellen setzen soll.
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Optik & Verarbeitung
Schlicht und gerade deshalb elegant, das war mein erster Gedanken, als ich den Deckel von der weißen Verpackung gehoben habe. Mit sehr geringem Bezel an den Seiten und in Schwarz, nur unterbrochen vom Schriftzug des Herstellers, wirkt das Design des Ascend P1 zeitlos – oder langweilig, darüber kann man sicherlich trefflich streiten. Aber als Käufer weiß man ja, wie das Produkt aussieht und entscheidet sich ganz bewusst dafür oder dagegen. Mit nur 7,7mm Dicke gehört es zu den dünnsten Smartphones seiner Klasse und leich (109g) ist es auch noch – fast zu leicht für meinen Geschmack. Dank der übrigen Maße von 13cm Länge und 6,5cm Breite verschwindet es mühelos in der hinteren Jeanstasche und lässt sogar zu, dass man dabei (mit etwas Vorsicht) sitzen kann. Alle Tasten (An/Aus sitzt rechts oben) sind leicht erreichbar und machen nicht den Eindruck, dass sie so schnell wackeln würden. Die Lautstärkewippe hätte etwas prägnanter sein können, so fragt man sich manchmal, ob man schon gedrückt hat oder noch nicht. Nicht so toll gelöst sind die Anschlüsse an der Oberseite. Die Klappe für die SIM-Karte steht etwas hervor, was den sonst wirklich klasse Eindruck der Verarbeitung etwas schmälert. Außerdem liegen der microUSB-Anschluss und die 3,5mm Klinkenbuchse offen, aber das ist schon meckern auf hohem Niveau. Die Rückseite ist leicht gummiert, was dem Ascend mehr Griffigkeit verleiht, die ist wegen des geringen Gewichts aber auch irgendwie nötig. Etwas Sorgen macht man sich vom ersten Moment an um die Kameralinse, die ist nämlich nicht komplett im Gehäuse eingelassen, sondern steht einige Millimeter hervor, weswegen das Glas auch über jede Oberfläche schrammt, auf dem man das Smartphone ablegt. Wie schnell die Kamera dadurch beeinträchtigt wird, kann nur ein richtiger Langzeittest zeigen.
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Hardware & Bedienung
Die Spezifikationen von Huaweis erstem „Premium Smartphone“ wären wesentlich beeindruckender gewesen, wenn die Chinesen es geschafft hätten, das Ascend P1 wie geplant etwas früher auf den Markt zu bringen. So reicht es für den Cortex A-9 Dual-Core Prozessor von Texas Instruments, mit seinen 1,5GHz nur noch für einen Platz im Mittelfeld. Das fällt aber dank Vanilla Android 4.0 (Ice Cream Sandwich) im ersten Moment überhaupt nicht auf. Der Wechsel durch die fünf Desktops verläuft ohne Verzögerung und die Übersicht aller Apps und Widgets öffnet sich im Sekundenbruchteil. Neben der reinen Android 4.0 Oberfläche hat Huawei auch noch ein eigenes Interface mitinstalliert, welches optional aufgerufen werden kann, ebenso wie ein spezieller 3D-Effekt für den Homescreen. Diese bezahlten Arbeitsstunden für die Entwickler hätten sich die Chinesen meiner Meinung nach sparen können, denn alles was nach Effekthascherei und/oder zusätzlicher Belastung des Akkus riecht, kommt mir sowieso nicht auf den Touchscreen. Wer jedoch Abwechslung möchte oder es etwas bunter mag, bekommt beim Ascend P1 also sogar noch etwas mehr für sein Geld. Insgesamt ist der 4,3-Zoll Screen hervorragend mit einer Hand zu bedienen, bzw. tippen sich Nachrichten im Panoramamodus einfach und schnell, aber das ist nun wirklich Geschmackssache, bzw. kommt auf die Handgröße an. Ins Internet geht es mit dem Ascend P1 sehr flott und das auch schon mit dem Stock-Browser. Während der gesamten Nutzung hat mich die Verbindung nur einmal an einer Stelle im Stich gelassen, wo kein Funkloch gewesen ist, ansonsten hatte ich immer ein gutes Signal. Gleiches gilt für Telefongespräche, die konnten zu jeder Zeit in bestechender Qualität geführt werden. Insgesamt hat Huawei allerdings den Lautsprechern zu wenig Saft verpasst. Sowohl beim Telefonieren, als auch Musikhören über Kopfhörer ist die Audioausgabe in belebter Umgebung zu leise. Vielleicht wird das ja noch durch ein Softwareupdate behoben.
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Display & Touchscreen
Wenn man heute in einen großen Elektronikmarkt geht und einen (umsatzorientierten) Verkäufer fragt, was ein moderner Smartphone-Bildschirm ist, bekommt man von diesem in 8 von 10 Fällen die Antwort, dass eine Auflösung von 1.280x720 Pixel und mindestens 4,6-Zoll Größe auf jeden Fall erforderlich wären. Ich habe während der kompletten Testphase des 4,3-Zoll Super AMOLED Displays nichts vermisst. Die qHD Auflösung von 960x540 Pixeln reichte völlig aus und hat im normalen Gebrauch eine wirklich gute Benutzeroberfläche dargestellt. Der Touchscreen selber hat bei allen Aktionen sofort reagiert, ob mit einem oder zwei Fingern. Um den Akku zu schonen, habe ich die automatische Helligkeit deaktiviert und das Display bei etwa einem Drittel der möglichen Leistung eingestellt. Trotzdem war auch im Freien noch alles sichtbar, außer natürlich die Sonne knallte voll aufs Display. Das Material, geschützt durch Cornings Gorilla Glass, hat kaum Spiegelungen erzeugt, wodurch Fingerabdrücke die einzige Beeinträchtigung gewesen sind. Die gab es auf dem Bildschirm dafür leider häufig und waren nicht mal eben durchs T-Shirt zu entfernen.

Die Laufzeit
Huawei hatte in Verbindung mit dem Ascend P1 von Anfang an ein besonders gutes Energiemanagement beworben und wirklich nicht zuviel versprochen. Der 1.800mAh Akku läuft so lange, ohne an die Steckdose zu müssen, da muss wahrscheinlich sogar der Durcaell Hase aufgeben. Im Laufzeittest habe ich das Gerät erst nach 4 Tagen und 16 Stunden wieder aufladen müssen, wobei der Akku immer noch eine Restladung von 13% ausgewiesen hat. Während dieser vier Tage hatte ich das Ascend P1 ganz normal in Betrieb, das heißt mehrere Stunden telefoniert, auch mal über 3G im Internet gewesen, Nachrichten verschickt und Wlan-Verbindung in der Redaktion. Brauchte ich keine mobile Datenverbindung (zum Beispiel über Nacht), hatte ich Wlan und den mobilen Datenfluss allerdings auch deaktiviert, um den Akku zu schonen. Dank des schnellen Zugriffs über die Notification Bar ist das meiner Meinung nach kein großer Aufwand, dafür dass die Laufzeit dadurch erheblich verlängert wird. Als Faustregel konnte ich rund 2% Energieverlust pro 3h-4h Stand-by feststellen. Das der Akku zwecks dünneren Baumaßen nicht wechselbar ist und dadurch alle Vor- und Nachteile einer fest installierten Stromquelle mit sich bringt, dürfte mittlerweile bekannt sein.
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Kamera & Sonstiges
Von der 8-Megapixel Kamera samt doppeltem LED-Blitzlicht war ich positiv überrascht. Detailliert, naturgetreu und dank Autofokus auch mehr oder weniger scharf reicht das Huawei-Smartphone allemal für den Gelegenheitsschnappschuss zwischendurch. Auch der Auslöser ist schnell und reagiert ohne Verzögerung. Videoaufnahmen in 1080p gelingen spielend, bleiben jedoch in der Qualität hinter den eigenen Fotos und Aufnahmen von Konkurrenzmodellen zurück. Etwas nervig ist die Unterbringung der SIM-Karte. Einmal im Schacht an der Oberseite untergebracht gibt es keine Möglichkeit, sie ohne Hilfsmittel wieder zu entfernen. Mit Pinzette oder einer Nadel bekommt man sie zwar wieder heraus, dabei kann jedoch das Gehäuse leiden, wenn man nicht sehr vorsichtig ist. Wer öfters zwischen mehreren Telefonen/Tablets wechselt verliert hier wahrscheinlich nach einiger Zeit die Geduld. Es ist übrigens eine SIM-Karte im „altenSecond Form Factor-Format nötig, keine Micro-SIM! Für wen eine LED-Benachrichtigung ein absolutes Muss ist, der kann beruhigt zum Ascend P1 greifen, denn ein grünes Blinklicht sagt zuverlässig über jede eingegangene Nachricht Bescheid (ob das auch in mehreren Farben möglich ist, konnte ich leider nicht feststellen).
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Zwei Schnappschüsse der 8-Megapixel Kamera

Fazit
Der einstige „Billighersteller“ hat bei seinem ersten „normalen“ Smartphone eigentlich alles richtig gemacht. Die Verarbeitung ist gut, die Ice Cream Sandwich-Benutzeroberfläche puristisch und unberührt. Hard- und Software scheinen perfekt auf niedrigen Energieverbrauch abgestimmt zu sein, was in Verbindung mit dem relativ starken Akku lange Stehzeiten garantiert. Einzig der kleine interne Speicher (4GB, davon bei Auslieferung 2,3GB verfügbar) kann zum Ärgernis werden, dafür hat der Hersteller an einen microSD-Kartenslot gedacht. Aber hat Huawei das Ascend P1 zu spät in die Läden gebracht? Läuft man der Musik hinterher und hat so die Chance für ein gutes Stück vom Markt versäumt? Vielleicht. Allerdings kann auch andersherum argumentiert werden, dass im April oder Mai nicht mehr Leute zugegriffen hätten, weil eh alle erstmal Preis und Umfang von Samsungs Galaxy S3 oder LGs 4xHD abgewartet hätten. Da es im Gesamtpaket keine große Schwachstelle gibt und der Preis des Ascend P1 jetzt schon deutlich unter 400€ liegt, kann es eigentlich nur am fehlenden Marketing, bzw. dem nicht vorhandenen Image von Huawei liegen, wenn es sich nicht an die Spitze des Mittelklassesegments setzt. Der Griff zu anderen Geräten, mit ähnlicher technischer Ausstattung liegt dann wirklich an der Bekanntheit (Motorola RAZR) oder einzelnen Faktoren wie zum Beispiel einer sehr guten Kamera (Sony Xperia S). Ich gebe zu, ich habe mich während der Testphase ein wenig ins Ascend P1 verliebt und hätte das Testexemplar gerne noch etwas länger behalten.

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Diskussion zum Beitrag
(im Forum "Huawei Ascend P1")

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