Android ohne Google-Account sinnvoll nutzbar?

dvdram schrieb:
Ich finde es nur nicht gut, daß eine Firma so viel Macht darüber hat, und daß eine Firma den Benutzern vorschreiben will, was sie mit ihren Geräten zu tun haben und was nicht.
Eine Firma deren Geschäftsmodell es ist Daten zu sammeln, will Daten sammeln - na was für eine Überraschung.
Letztendlich hat man eh keine Alternative - will man ein Smartphone muss man "Ja, ich vertraue dir!" zu einem der drei Grosskonzerne sagen (Google, Apple, Microsoft).
Ein wirklich freies Smartphone-OS lässt sich nach wie vor schmerzlich vermissen.
 
@Vlad Tepes man kann auch ein Nonprofit Unternehmen wie Mozilla Foundation vertrauen, mit die auf leicht nachvollziehende Code (HTML5/CSS3).
 
gullyver, irgendwie hast Du da was verpeilt! Schließlich kann man nur etwas Synchronisieren was auch da ist. Und wenn Du Deine Kontakte & Termine nicht im "Zimmer Google" sondern im "Zimmer Telefon" ablegst, dann kann Google gerne das leere Zimmer mit seinen Servern synchronisieren und hat doch nichts davon. ;) Dass Du dann natürlich selbst Deine Kontakte & Termine regelmäßig sichern musst, ist dabei wohl klar.
 
Moin

Grundsätzlich kann man auch ein Android Gerät ohne Google-Account nutzen.
Wenn man sich ein bisschen in die Materie einarbeitet, lassen sich alle Google Funktionen durch Alternative Apps ersetzen.

Dabei musst Du aber ein paar Abstriche machen. Den Komfort, den Google Dir bietet, erreichen die Alternativen häufig nicht.

Anturix
 
Also ich finde, der Google Account an und für sich, stört doch sowieso nicht. Wenn jemand so paranoid ist, dass er nicht mal eine E-Mail-Adresse dort angeben will, dann natürlich schon.

Aber ansonsten ist man doch auch mit Google Account nicht gezwungen, seine Daten dort abzulegen. Ich habe es eigentlich nur wegen dem Playstore (und habe dort sogar meine Kreditkarten-Nummer angegeben - Kreditkarte habe ich sowieso nur wegen dem Handy, war schon bei Symbian so, dass man Apps nur über Kreditkarte kaufen konnte).

Ansonsten synce ich weder Kontakte noch Termine mit Outlook. Ja, kann man normalerweise nicht abstellen, zumindest Termine - ich habe es aber trotzdem geschafft, siehe diesen Thread, ab meinem Beitrag 14, CalendarSync). Insofern kann ich mit dem Google Account gut leben.

BTW: Das müsste jetzt mein 1000'er Beitrag sein, und somit müsste ich jetzt "Android Guru" sein. Und das als Symbian Fan (trauere meinem Communicator mit richtiger Tastatur noch immer nach).
 
Ich glaube nicht, daß es etwas mit Paranoia zu tun hat, wenn man seine Daten nicht einem Fremden anvertraut

Man stelle sich vor, beim Schreiben eines Briefes (auf Papier!) steht ein Mitarbeiter des entsprechenden Briefzustelldienstes hinter einem, der sich Notizen macht, über das, was in dem Brief steht: Inhalt, Stichworte, Absender und Empfänger, alles wird in einer Datenbank gespeichert, auf die niemand außer just diesem Unternehmen Zugriff hat. Selbstverständlich sichert das Unternehmen zu, daß diese Daten nur zu "statistischen Erhebungen" dienen!

Gleichzeitig, da beim selben Unternehmen der Telefonanschluss angemeldet, wird jede Verbindung protokolliert: wann wurde mit wem und wie lange telefoniert?

Bilder werden ebenfalls bei diesem Anbieter gespeichert und es ist keine große Hirnakrobatik nötig, herauszufinden, wo der letzte Urlaub stattfand, wenn nach den Sommerferien plötzlich ein neuer Ordner namens "Spanien 2012"' in der Bildersammlung auftaucht. Bild-Erkennungsprogramme tun ihr übriges dazu.

Dann kommt der Konzern mit einem Auto angefahren, fotografiert Straßen und Häuser der Kunden und zeichnet nebenbei auch ganz versehentlich Daten über vorhandene Funknetzwerke auf.

Dazu gibt es auf Mobiltelefonen eine Einstellung, die es ermöglicht, alle Passwörter und Zugangsdaten, die auf dem Telefon gespeichert sind, auf den Server des Konzerns als Sicherung zu hinterlegen.

Hmmm, mal in Ruhe überlegen... hat es wirklich etwas mit Paranoia zu tun, wenn man seine eigenen Daten lieber für sich behalten will...???


In diesem Zusammenhang fällt mir auch immer wieder Folgendes ein:

Viele Leute (aber trotzdem noch viel zu wenig!) gehen auf die Straße, um gegen die Datenvorratsspeicherung zu protestieren. Wie viele dieser Protestanten nutzen aber ohne auch nur eine Sekunde zu zögern, die Dienste von Google, Fratzenbuch und Co?

Es ist schon interessant zu sehen, daß sich auf der einen Seite Menschen Sorgen um die Sicherheit von Daten machen, daß Menschen nicht wollen, daß der Staat Daten sammeln will, daß Menschen schimpfen und nach Recht und Gesetz rufen, wenn ein Datenskandal aufgedeckt wird, wie z.B. bei esaycash, und daß es auf der anderen Seiten Menschen gibt, die bereitwillig kommerziellen Unternehmen alles anvertrauen, was sie an Daten besitzen, einschließlich intimer und mitunter sehr, sehr peinlicher Bilder.

Wie groß wäre (völlig zurecht!) der Aufschrei, wenn die Regierung ein Gesetz erließe, daß jedem Bürger vorschreiben würde, seine Daten nur noch online auf einem Server im Internet zu speichern, und nicht mehr lokal am eigenen Rechner vorzuhalten, und Festplatten für den Privatbesitz würden bei Strafe verboten!

Natürlich alles im Namen der Freiheit und zur Bekämpfung von $grund!

Wobei gilt:

grund ∈ {Terror, Kinderpornografie, Drogenkriminalität, Raubkopierer, schweren Straftaten, staatsgefährdendes Verhalten}

Würden dann auch bei uns Autos auf den Straßen brennen wie in Frankreich? Oder würde der Deutsche Michel das alles lethargisch als "alternativ-los" hinnehmen, weil Mutti es ihm so erzählt, und sich nur am Stammtisch darüber auslassen?

Ich befürworte keine Straftaten und rufe auch nicht dazu auf, aber ehrlich gesagt, wünschte ich mir dann eher die erste Möglichkeit als Reaktion statt der zweiten!

Aber egal, welche Reaktion folgte: ein solches Gesetz wünscht sich niemand, und würde wohl auch von den meisten Menschen abgelehnt. Und trotzdem vertrauen Millionen Menschen kommerziellen Unternehmen Daten an, von denen sie sonst nicht wollen, daß sie jemand speichert.

Quizfrage: was ist daran nicht in Ordnung? Wo ist der Fehler im System?
 
  • Danke
Reaktionen: Schnello und reraiseace
dvdram schrieb:
Ich glaube nicht, daß es etwas mit Paranoia zu tun hat, wenn man seine Daten nicht einem Fremden anvertraut
Machst du aber ab dem Moment schon wo du dein Android in Betrieb nimmst.
Das ist auf Papier "Open Source", in der Praxis läuft da n angepasstes ROM eines Smartphoneherstellers und es kann alles mögliche drin sein was nicht mit deinen Vorstellungen von Datenschutz und Privatsphäre konform geht.
 
Nicht ganz richtig, nur wenn es online geht, sendet es Informationen an Google und Co.
 
Lösung: NOGAPPS
a) im fdroid-repository gibts "local calendar"
b) aCal
zb. K9-Mail als Mailclient
usw usf
 
dvdram schrieb:
In diesem Zusammenhang fällt mir auch immer wieder Folgendes ein:

Viele Leute (aber trotzdem noch viel zu wenig!) gehen auf die Straße, um gegen die Datenvorratsspeicherung zu protestieren. Wie viele dieser Protestanten nutzen aber ohne auch nur eine Sekunde zu zögern, die Dienste von Google, Fratzenbuch und Co?

Quizfrage: was ist daran nicht in Ordnung? Wo ist der Fehler im System?

Die Vorratsdatenspeicherung kann man wohl schlecht vergleichen. Bei Facebook, Google und Co hat man mehr Kontrolle, welche Daten man online stellt.

Gesendet von meinem LG-E400 mit der Android-Hilfe.de App
 
Klar, aber bei Google und Facebook entscheide ich, welche Daten ich den Geheimdiensten zur Verfügung stelle. Außerdem ist es ein Unterschied ob Projekte wie PRISM ohne das Wissen geheim und klar rechtswidrig laufen oder durch die Voratsdatenspeicherung Daten ganz legal gesammelt werden. Das sind zwei unterschiedliche Dimensionen: legitim oder nicht legitim (das Ergebnis ist natürlich das gleiche). Und mich als hirnverbrannt zu bezeichnen ist auch nicht gerade die feine Art...
 
Zuletzt bearbeitet:
1) Kontrolle über eigene Daten bei Google und FB
So ziemlich das ganze Web ist mit Scriptlets dieser beiden Unternehmen verseucht, außerdem frage ich mich, wo sich die Einstellung, die eigenen Daten nicht speichern zu lassen, befindet. (In den TOS steht drin, dass du auf dein Eigentum an deinen Daten verzichtest)
Sowohl Google als FB löschen nichts.
Alles, was du diesen Unternehmen zur Verfügung stellst, verkaufen diese auch an Staat & Co.

2) Die Legitimität der Überwachungsmaßnahmen ist eine subjektive Sache, die Legalität eine Sache der Regierungen. Sowohl in der EU, den USA als den ganzen bösen "autoritären Regimes" wird genau dieselbe Software eingesetzt, im Westen muss der Kram, wenn er es noch nicht ist, nachträglich legitimiert werden oder halt abgestritten.
Das Problem an sich ist ja, dass die Daten überhaupt gesammelt werden.

PS: Das mit dem "hirnverbrannt" tut mir Leid, die Diskussion hat mich sehr emotionalisiert und es regt mich jedes Mal auf, wenn mir jemand mit dem "ich hab doch nichts zu verbergen" kommt.
Wirf mal einen Blick auf die Zeitung
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich denke dass wir grundsätzlich einer Meinung sind. Und die Aussage "ich hab ja nix zu verbergen" find ich genau so dämlich. Mir ging es ausschließlich darum dass man die Voratsdatenspeicherung nicht mit PRISM vergleichen kann (eben wg. legal/illegal)

Aber unsere Diskussion passt vielleicht nicht in diesen Thread (entweder wieder Fokussieren auf Thema oder verschieben)
Gesendet von meinem LG-E400 mit der Android-Hilfe.de App
 
Rone33 schrieb:
Ich denke dass wir grundsätzlich einer Meinung sind. Und die Aussage "ich hab ja nix zu verbergen" find ich genau so dämlich. Mir ging es ausschließlich darum dass man die Voratsdatenspeicherung nicht mit PRISM vergleichen kann (eben wg. legal/illegal)

Stop! Da muss ich jetzt aber einhaken:

Wo genau besteht für Dich der Unterschied, ob eine Regierung beschließt, jeden Deiner Kommunikationsschritte zu protokollieren, weil sie als gewählte Volks(ver)treter dazu im Recht ist, es legal zu tun, oder ob ein Geheimdienst, egal ob aus dem eigenen oder aus einem anderen Land, diese Protokollierung heimlich und ohne Dein Wissen tut?

Für mich ist beides gleich schlimm!

Ich werde, da es hier nicht unbedingt hingehört, im Forum "Plauderecke dazu etwas schreiben. Ich würde mich freuen, dort mit Dir darüber zu diskutieren.
 
  • Danke
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So: Letzte Ansage hier! In diesem Thema geht es darum, ob man Android ohne die ganzen GApps betreiben kann. Es geht nicht um PRISM oder sonstige Abhöregeschichten. Dafür ist diesr Thread: [OFFURL]https://www.android-hilfe.de/plauderecke/402306-habt-ihr-schon-gehoert-interessantes-um-datensicherheit-mit-androids-aehnlichen.html[/OFFURL]

Nutzt ihn oder lasst es. Wenn weiter hier kunterbunt über allgemeine Sachen diskutiert wird, ist hier zu. Danke!
 
Gibt es irgendwelche Hintergrundprozesse, die noch mit Google kommunizieren, wenn man das Google-Konto entfernt und keine Google-Apps mehr öffnet?

Edit: Bei mir laufen z.B. auch nach Reboot Google-Dienste und Google-Dienste-Framework, ohne Google-Konto und ohne Google-Apps geöffnet zu haben. Die Berechtigungen sind umfangreich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn's darum geht auf Google-Verweigerer zu spielen, dann braucht man doch bloß nur alle Google-Apps zu löschen, die auf dem Gerät so herumkrebsen. Und mit Apps meine auch auch nur das, was als solches erkennbar ist. Also z.B. Gmail, Market, Maps, Street (View), YouTube um nur mal einige aufzuzählen. Wer dann etwas in die Tiefe geht, kann natürlich auch noch weitere Apps wie die QuickSearchBox, die Sprachsuche, GoogleTalk und ähnliches eliminieren. Irgendwann kommt man dann allerdings zwangsläufig an den Punkt, an dem man sich fragen sollte, nein muss, warum man denn dann überhaupt ein Gerät nutzt, dessen OS von Google "stark beeinflusst" ist.

Wie auch immer, Fragen zur "Versenkbarkeit" von "System"-Apps aller Art haben nichts in diesem Thread zu tun (dazu gibt zudem schon zig einschlägige Threads; mindestens einen in jedem Geräteforum), denn hier geht's ausschließlich um die Frage, ob man einen Google-Account mehr oder minder zwingend zum Betrieb eines Androiden benötigt.
 
  • Danke
Reaktionen: ONeill
email.filtering schrieb:
Irgendwann kommt man dann allerdings zwangsläufig an den Punkt, an dem man sich fragen sollte, nein muss, warum man denn dann überhaupt ein Gerät nutzt, dessen OS von Google "stark beeinflusst" ist.

Google hat Android seit seiner Entstehung mit Open Source als "guten" Gegenspieler von Apple gepriesen, Android an sich ist ja auch Open Source.
Es gibt mehrere Gründe für Android (auch wenn mensch Google nicht mag):
1.) Apps. zigtausende Apps.
2.) Alternativen sind Windows Phone/iOS/Nokias meeGo
davon ist nur meeGO FOSS, aber in Usability Android weit unterlegen
3.) Customizability: Android ist eines der am weltweit verbreitetesten OS', es gibt aktive Entwicklung seitens von Google und eben CyanogenMod, xda etc. etc.

Wer kein Bock auf Google hat, sollte sich ne Rom wie CyanogenMod installieren, NOGAPPS holen und Set DNS installen (da Androids default DNS-Server einer von Google ist).
Wer Syncen will, kann sich Owncloud aufsetzen.

Voilá, Sie haben jetzt ein Google-U-Boot
 
Ja es ist sinnvoll nutzbar.
Ich habe mir mit Cyanogenmod ein Androidsystem komplett ohne Google aufgesetzt.
Für gute Apps habe ich jetzt mit Geld bezahlt, statt wie bisher mit meinen Daten.

Man muß nicht gleich einen eigenen Server aufsetzen.
Sync geht auch mit einem Exchangeaccount bei einem vertrauenswürdigen Hoster oder einem Postfach bei Posteo (sehr gute Anleitungen).

Der Start war mühsam und es geht nicht alles so leicht von der Hand wie in der Googlewelt, wo die Apps eng miteinander verbunden und teilweise
perfekt aufeinander abgestimmt sind.

Doch nach Umdenken und Eingewöhnung klappt alles.

Der zu betreibene Aufwand hängt vom eigenen Anspruch
und dem verfolgten Ziel ab. Will sagen, wer komplett anonym sein will
wird einigen Aufwand betreiben müssen, falls es überhaupt geht.
Wer aber nur wie ich, "Mutter Google" nicht alle Infos zukommen lassen
will, kann sein Android prima ohne sie nutzen.

:flapper:
 

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