EU: Verlängerte Reparaturpflichten

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Was bedeutet eigentlich eine "Update-Pflicht"? Ich nenne mal ein Beispiel eines Softwareupdates:
Fixes: Ein Fehler in der Übersetzung wurde behoben
Wie gesagt, wenn es nicht genau definiert wird, was das alles heißen soll, dann ist das absolut sinnbefreit. Und, man kann das gar nicht so genau definieren, dass Hersteller wirklich verpflichtet werden können, kritische SIcherheitsupdates bis in alle Ewigkeiten liefern.

Für mich ist das bereits an der Basis des Denkansatzes ein Rohrkrepierer. Aber, gut, was wissen solche Entscheidungsträger auch schon von Softwareentwicklung? Die wissen vor allem eins: Wie man populistisch Politik machen kann, und dem Konsumenten vermeintliche Verbesserungen bringt, die sich als Mehrkosten für ihn heraus stellen, weil es halt einfach nicht anders geht.

Ich kann nur raten, als Konsument mal etwas über solche Dinge nachzudenken, anstatt immer nur Hurra zu schreien, wenn man wieder mehr zahlen muss, wenn die EU mal wieder verordnet.
 
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chk142 schrieb:
Man sollte da realistisch bleiben. Ist ja nicht so, als wären die Updatezeiträume wie sie jetzt sind reine Willkür.
In gewisserweise doch schon ;)
chk142 schrieb:
Ich sehe sehr viele, die nach spätestens 1 oder 2 Jahren ein neues Gerät haben.
Dann hast du theoretisch auch eine besseren Restwert, oder?
chk142 schrieb:
Schön, dass die EU so für den Konsumenten "sorgt". ;)
Vergiss nicht, dass die Amis das auch machen und die Kosten für das ganze sogar relativ gering ist. Als ob Updates für Mio Geräte oder Ersatzteile die Welt kosten...
Ganz frisch in Kalifornien
Kalifornier erhalten Anspruch auf Ersatzteile und Software

Darin steht:
"Auch in der EU wird über ein Recht auf Reparatur verhandelt." (darin steht:)
"Beim Zeitplan zeigte sich der Berichterstatter optimistisch, die Reparatur-Richtlinie noch vor den EU-Neuwahlen im Herbst 2024 ins Trockene zu bringen. Aktuell arbeiteten das Parlament und der Rat an ihren Positionen, die im November stehen könnten. Dann bleibe noch zwei Monate Zeit für die abschließenden Verhandlungen zwischen den beiden gesetzgebenden Gremien und der Kommission. Die letzte Plenarsitzung sei im April. Zuvor müsse das Dossier noch in alle Amtssprachen übersetzt werden."

Mal abwarten...
Beiträge automatisch zusammengeführt:

chk142 schrieb:
SIcherheitsupdates
Wieso hängst du dich daran auf?
Es würde schon reichen, wenn der Hersteller damit z.B. 7 Jahre Cloudzugang anbieten muss und man nicht nach 3 Jahren da steht und in die Röhre schaut....
Aber du hast Recht: Wenn ich daraus kein Recht ableiten kann (z.B. ein Sachmangel), dann wird die Qualität dieser Fixes natürlich entsprechend sein...
 
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Ich nenne dir mal ein Beispiel aus der realen Welt, das zeigt, dass so eine Verordnung juristisch vor Gericht wie ein Kartenhaus in sich zusammen brechen würde (wie so viele Verordnungen und Gesetze, die heutzutage erlassen werden, Beispiele dafür gibt es genügend):

Ein Verwandter hat vor ca. einem Jahr mein altes Smartphone bekommen (Pixel 3a), weil ich mir ein neues gekauft habe. Das Pixel 3a bekommt jetzt seit fast einem Jahr keine Updates mehr. In der EU-Verordnung steht drin, dass die Geräte uneingeschränkt für 5 Jahre nutzbar sein müssen. Nun erkläre mir doch mal bitte, warum das Pixel 3a nicht mehr uneingeschränkt nutzbar sein soll? Es sind alle Apps mit der Androidversion kompatibel, und einige Systemkomponenten werden von Google sogar noch upgedatet, und im Alltagsbetrieb gibt es keinerlei Einschränkungen.

Und genauso würde ein Anwalt von Google oder sonst wem vor Gericht argumentieren. Was diese Verordnung völlig ad absurdum führt, weil sie keiner juristischen Prüfung standhalten würde.

Und, wie gesagt, es ist auch nirgendwo festgelegt, was ein Softwareupdate ist, oder was eine "Updatepflicht" sein soll. Das ist Laiengeschwafel, was als Verordnung erlassen wurde.

Und, nochmals, man kann es gar nicht oft genug sagen, das alles führt vor allem zu Mehrkosten für den Kunden. Nicht dazu, dass der Kunde einen Mehrwert hat, weil überhaupt nicht festgelegt ist, was ein Update oder eine Updatepflicht ist. Und, es spiegelt auch nicht die Realitäten des Marktes wieder, sondern lediglich die Ideologie der Politik.

Ich kann dir sagen, was eine viel bessere Alternative wäre: Den Markt diese Dinge regeln lassen. Es gibt bereits Hersteller, die längere Updatezeiträume bei ihren Geräten einräumen (z.B. Samsung und Google). Wenn diese Hersteller mehr Geräte verkaufen, dann werden sich die anderen Hersteller schnell überlegen, ob sie mit dieser Updatepolitik so weiter machen möchten. Der Kunde bestimmt, mit einem Geld. Prinzipien der Marktwirtschaft. Da braucht man keine regelnde Instanz einer lieben Mutti EU, die die Produkte für die Konsumenten teurer macht als sie sein müssten.
 
@chk142

Wollen wir das wirklich alle? Ich sehe sehr viele, die nach spätestens 1 oder 2 Jahren ein neues Gerät haben. Man sollte da realistisch bleiben. Ist ja nicht so, als wären die Updatezeiträume wie sie jetzt sind reine Willkür.
Na ja , wenn man sich die Statistiken anschaut , welches den Entwicklern täglich zur Verfügung gestellt werden, so sind die "Nerds" in diesem Form wohl die absolute Minderheit .

Stand heute (von Mai 2023):
1695027277325.png
 
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Die Grafik ist etwas schwierig.
Wenn ich das richtig verstehe, sind quasi in den Prozenzahlen der niedrigeren APIs die neueren immer mit drin.
Mann kann also sagen, 45,6% der Leute nutzen ein Telefon mit Android 10 oder älter.
 
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Ja , ich muss auch immer lange überlegen :)

Oder anders herum : 54,4 % der Geräte sind älter als drei Jahre (API 30 = Januar 2020) und noch in Gebrauch.
 
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Naja, vergessen wir nicht, dass das vor allem die riesigen dritte Welt Märkte inbegriffen sind. Klar, dass die Leute sich dort nicht alle 1 bis 2 Jahr ein neues Gerät kaufen können.

Es geht hier um die EU.
 
Naja, vergessen wir nicht, dass das vor allem die riesigen dritte Welt Märkte inbegriffen sind#

Bei aller Liebe, wie kommst du denn jetzt darauf, dass die Gewichtigkeit der Statistik nur durch die Länder ausserhalb der EU entscheidend beeinflusst wird ?

Ich kann nur berichten, dass bei unserer - rein nur auf dem deutschen Markt verfügbaren - Corona App, die Statistik zutreffend war / ist. 2022 war die Anzahl der Installationen auf Geräten unter Android 10 noch 76 %.
(Statistik Firebase - aus 1.2 Millionen Installationen)

Manchmal hat man echt das Gefühl, dass deine Antworten nur rein aus dem Bauch heraus ohne Fundament stattfinden.
 
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Wir wissen doch, das eine Abneigung gegen die EU gibt.
 
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Naja gerade in asiatischen Raum sind Smartphones mit Android 7 völlig normal und werden noch neu verkauft.al schaue sich nur bei AliExpress um was da angeboten wird. Ein großer Teil der dortigen Bevölkerung ist tatsächlich noch mit Smartphones Unterwegs , die kaum mehr als eine große Schachtel Zigaretten bei uns kosten
 
phone-company schrieb:
3-4 Jahre OS und 5 Jahre Sicherheit waren okay für mich. Dann würde ich glaube ich noch warten mit dem Xperiakauf 🫣😁
Die Verordnung gilt erst ab Mitte 2025 für dann neu veröffentlichte Geräte. Es würde mich jedoch nicht wundern, wenn Sony schon mit dem 2024er Lineup mindestens einen weiteren Schritt macht.
 
@SchmidtSLS Es wird keine automatischen 5 Jahren Updates wegen der EU geben. Darüber wurde doch schon oft diskutiert. Viele Interpretieren die Verordnung der EU einfach wieder mal falsch.
 
@JohnyV ist relativ eindeutig kommuniziert aber wenn es wieder so geht wie mit USB C 🫣
 
„Relativ“… Nein eindeutig ist es eben nicht eindeutig kommuniziert. Die User leiten daraus nur ihr Wunschdenken ab und interpretiere es so wie sie es wollen. Aber dazu gibt es hier an einer anderen Stelle eine Diskussion. Einfach Mal suchen.
 
@JohnyV nochmal davon hängen Ausschreibungen ab und damit verbundene wirklich hohe Strafen
 
JohnyV schrieb:
@SchmidtSLS Es wird keine automatischen 5 Jahren Updates wegen der EU geben. Darüber wurde doch schon oft diskutiert. Viele Interpretieren die Verordnung der EU einfach wieder mal falsch.
Guter Punkt.
Die Intention ist da nicht das, was wir darunter verstehen wollen würden.
Mal davon ab das wir einen Zeitraum länger als 5 Jahren betrachten....

Im Gegensatz zu den derzeitigen Regelungen, beginnen die 5 Jahre nach dem Verkaufsende eines Models. Bisher ist der Berechnungszeitpunkt der Release eines Gerätes.

Was hier immer wieder für Verwirrung sorgt:
Die Hersteller / Importeure / Bevollmächtigten sind dazu verpflichtet Sicherheits- und Funktionsupdates bereit zu stellen für die Software im Außlieferungszustand.

Das heißt aber nicht, dass Sie diese aktiv erstellen müssen. Sie geben weiter was Verfügbar ist (Analogie "PC"). Das heißt aber nicht, dass ich die Versionsupdates von Android mitgehen muss bzw. selber daran Programmiere....
Und spätestens hier wird es interessant....

Beispiel ASOP / Android:
Die letzte derzeit supportete Version ist Android 11. Also 3 Jahre zurück. Sicherheitspatches und Funktionsupdates müssen irgendwie verfügbar gemacht werden. Wenn das nicht mehr aktualisiert wird, ist der Hersteller / Importeur nicht verpflichtet hier selber tätig zu werden.
(Außnahme sind hier "Android Enterprise Recommanded "Rugged Devices"... die bekommen jetzt schon 5 Jahre Sicherheitsupdates - die werden aber nicht dediziert in den Security Bulletins mehr gelistet....Und man kann ja mal schauen was man da so für Hersteller findet.... :1f602: )
Es wird spannend sein, ob Google / ASOP-Projekt hier verstärkt tätig wird.

Zeitlinien für Updates:
Sicherheitsupdates müssen innerhalb von 120.Tagen zur Verfügung gestellt werden.
Funktionsupdates innerhalb von 180 Tagen.
Das ist bedeutend schlechter als alles was die Hersteller in den gehobenen Segmenten (selbst Sony) derzeit anbieten.

Unterm Strich: Da ist viel Raum für kreative Ansätze...

P.S.: Man darf dann auch gespannt sein wie das "Kleingedruckte" sich dann ändern wird....
Zeigt eine von einem Hersteller, Importeur oder Bevollmächtigten bereitgestellte Funktionsaktualisierung negative Auswirkungen auf die Leistung des Produkts, so ändern die Hersteller, Importeure oder Bevollmächtigten das freigegebene Betriebssystem, um mindestens die gleiche Leistung wie vor der Aktualisierung innerhalb eines angemessenen Zeitraums, kostenlos und ohne erhebliche Unannehmlichkeiten für den Endnutzer zu gewährleisten, es sei denn, der Endnutzer hat vor der Aktualisierung ausdrücklich seine Zustimmung zu den negativen Auswirkungen gegeben.
:1f606: :1f602: ist das nen Opt-In oder oder eher nen Opt-out....?
 
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Davon ab kann auch der Updateumfang nicht vorgegeben werden. Der Hersteller kann selbst bestimmen wie seine Updates aussehen. Dann gibt es alle 6 Monate ein 2 MB Update. Wenn der Hersteller nicht aktiv in die Sicherheit investiert und sein System für ausreichend sicher und Up to Date hält, dann es auch nichts bis gar nichts. Man muss nur das zur Verfügung stellen was man hat.
 
@JohnyV
Jaein... Zu sagen: Es gibt Security-Patches von Google und die packe ich nicht in meinen eigenen Update-Channel würde ich nicht im Sinne der Verordnung sehen... Sowas ist für einen "OEM" der Android mit Playservices ausliefert wirklich verfügbar. :1f602:;)

Das ist ja der Punkt. Es gibt ja die Updates z.B. seitens ASOP. Der Punkt war ja immer, dass die OEMs diese nicht an den Endnutzer weiter gegeben haben (oder eher unregelmäßig). Und das versucht man hier festzusetzen. Oder anders:
Du willst nicht, das der Hersteller der Smartphones direkt für mehr Sicherheit sorgt. Er soll das was da ist weitergeben und verteilen (Was zumindest bis vor ein paar Jahren wirklich teuer und aufwändig war...). Und das nicht nur für "Premium"-Geräte!
Das es hier in den letzten Jahren schon ein wenig Bewegung gab (man denke an sowas wie Projekt "Treble" oder oder auch die ganzen Geschichten die Über die Playstore-Updates gemacht werden) sieht man der Verordnung nicht unbedingt an :1f602:

Durch die Vorgabe für das Ausbringen von Sicherheitsupdates (und ich nehme einfach mal an man dachte da an die Security-Patches von ASOP) innerhalb von 120 Tagen nach Veröffentlichung, muss man schon wenigstens irgendwie einen ähnlichen Rhythmus haben (alle 4 Monate).
Was ja auch kein Problem darstellt - macht z.B. Sony ja schon länger. Jetzt ist es nur noch die Frage der Dauer und alles ist gut - im Sinne der Verordnung :1f602:
 
Zur Frage nach der Quelle: L_2023214DE.01004701.xml
Es handet sich um eine EU-Verordnung, die (im Gegensatz zu einer EU-Richtlinie, die erst noch in deutsches Recht umgesetzt werden müsste) direkt wirksam ist.
Die hier interessierenden Fragen (5 Jahre Updates, Ersatzteilversorung, wechselbare Batterie...) sind in Anhag II geregelt. Allgemeine Begriffsbestimmungen sind in der Verordnung selbst, Begriffsbestimmungen für alle Anlagen sind im Anhang I geregelt.
Die Verordnung gilt ab dem 20. Juni 2025
 

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