Duffport
Fortgeschrittenes Mitglied
- 94
Hallo Leute,
Duff ist wieder in Probleme geraten. Unten im Spoiler erfahrt ihr warum.
Wenn ihr also helfen wollt, steht Bei Duff eine Apsis bereit. Folgt den Koordinaten.Start ist spätestens morgen, 03.03.2016 gegen 16:30 Uhr.
Start ist garantiert. Gold ist frei.
Gruß
Carsten
P.S. Die Geschichte ist eine Fortsetzung von der letzten Raketenstartgeschichte (07.07.2015)
Gestartet. Vielen Dank an guill2 und John.CK
Duff ist wieder in Probleme geraten. Unten im Spoiler erfahrt ihr warum.
Schwummrig, benebelt, erschöpft, blind und voller Schmerzen.
So fühlte ich mich, als ich in diesem dunklen Raum zu mir kam, in welchem ich mich befand, als ich die Augen öffnete. Und trotzdem sah ich nichts.
Der Raum war dunkel und kalt. Die Luft feucht. Ich konnte keine Wände sehen.
Als ich versuchte, mich voranzutasten, gab es plötzlich einen Ruck und ich kam nicht weiter.
Ein stechender Schmerz durchfuhr meine Handgelenke.
Ich tastete mit der einen Hand an der anderen entlang und fühlte kaltes, raues Metall an meinem Handgelenk. Es waren metallene Ketten, die mich zurückhielten.
Gleichzeitig wurde mir bewusst, dass mein Gesicht unwahrscheinlich schmerzte und sich die Haut beim Bewegen der Muskulatur unheimlich spannte.
Ich fuhr mir mit der Hand durch das Gesicht und zuckte sofort zurück. "Och nee, nicht wieder das Gesicht, " dachte ich.
Überall verspürte ich einen stechenden Schmerz. Schwellungen, Platzwunden und getrocknete Blutkrusten. Das war es, was ich fühlen konnte, als ich in diesem Raum erwachte.
Ich hatte unwahrscheinlichen Durst und Hunger.
Panik kam in mir auf. Ich wusste nicht, wo ich war. Ich konnte nichts sehen, und da waren diese heftigen Schmerzen, die ich, so wurde mir jetzt bewusst, am ganzen Körper hatte.
Doch ich beruhigte mich. Was sollte ich auch tun? Nach kurzer Zeit schlief ich wieder ein.
Von dem Knarren und dem eindringenden Licht wurde ich wieder wach. Es öffnete sich eine Tür. Weitab meiner durch die Ketten beeinträchtigten Reichweite erkannte ich die Silhouette eines kräftigen Mannes.
Wortlos näherte er sich mir und stellte etwas vor mich auf den Boden. Doch durch das eintretende Licht geblendet konnte ich nicht erkennen, was es war.
"Nimm und iss es", sagte der Mann zu mir. "Du wirst es brauchen".
Dann drehte er sich um, trat durch die Tür und verschwand wieder. Es wurde wieder dunkel und ich konnte hören, wie die Tür von außen verriegelt wurde.
Ich tastete mich langsam bis zu der Stelle vor, wo der Mann das vermeintliche Essen hingestellt hat.
Ich vernahm einen angenehmen Geruch. Es roch nach Gebratenem und noch etwas anderem. Ich wusste nicht was.
Dann konnte ich etwas ertasten. Es war recht warm und fühlte sich weich, doch recht konsistent an. Irgendwie erinnerte es mich an Hähnchenschenkel. Der Geruch war sehr verlockend, als ich daran roch.
Ich biss hinein und ein Wohlgeschmack überkam meinen Gaumen. Boah! Echt lecker.
Eigentlich hätte ich gedacht, dass es in solch einem Loch nur übles Futter gäbe. Aber das Zeug, was immer es wohl war, erinnerte mich an Grillabende von zu Hause.
Ich schmatzte das Zeug also weg und meine Finger, die Mundwinkel und das ganze Gesicht wurden immer fettiger.
Aber egal. Als ich das Zeug (es war vermutlich wirklich irgend ein gebratenes Federvieh) verzehrt hatte, überkam mich eine ermattende Müdigkeit. Und schwupps, pennte ich wieder ein.
Ein heftiger Ruck ging durch meine Handgelenke und ich wurde unsanft aus dem Schlaf gerissen. Ich konnte zuerst nichts sehen. Doch dann erkannte ich wieder die Silhouette von dem Mann, der mir das Essen gebracht hat und die hell erleuchtete Öffnung der Tür im Hintergrund.
"Komm mit", sagte er "Der Chef will euch sehen". Und wieder der Ruck an meinen Handgelenken.
"Ey, warte mal. Wer sind "Euch"? Und wer ist der Chef?", fragte ich. Der Typ antwortete nicht, sondern schleifte mich schonungslos hinter sich her.
Nach einigem unsanften Hinterhergeziehe durch mehrere Gänge, deren Luft feucht und kalt war, öffnete er eine hölzerne Tür und stieß mich in einen mäßig erleuchteten Raum. Ich ging gleich zu Boden und hörte nur noch, wie die Tür von außen verriegelt wurde.
Dann war es wieder still.
"Na? Da bist du ja wieder.", hörte ich eine Stimme, die mir sehr bekannt vorkam.
Ich blickte auf und war überrascht, als ich meinen besten Freund John in einer Ecke des Raumes sitzen sah.
Ich kroch auf ihn zu und nahm ihn, vor Freude überwältigt, in die Arme und drückte ihn.
"Oh Mann. Ich bin so froh, dich hier zu sehen. Was machst DU denn hier?", fragte ich.
"Boah, geh weg. Du stinkst saumäßig." entgegnete er, "Und tu bloß nicht so scheinheilig. Du weißt genau, in welches Schlamassel du uns wieder gebracht hast."
Ich war entsetzt ob seiner Reaktion auf unser Zusammentreffen und verstand kein Wort. Manchmal war John echt merkwürdig.
"John, was ist? Ich weiß wirklich nicht, was passiert ist. Ich bin in diesem Raum erwacht und, hmm, na ja. Ich weiß nichts mehr."
Kurz versank ich in mein Innerstes und versuchte nachzudenken. Doch in meinem Kopf war nur Leere und Unwissenheit.
"Na dann will ich dir mal kurz auf die Sprünge helfen", sagte er. Seine Stimme klang immer noch zornig und vorwurfsvoll.
Und er erklärte folgendes........
..... Dienstag, 07.07.2015, 01:03 Uhr, Erdumlaufstation
Nach einem ca. zehnstündigen Flug erreichten wir die Erdumlaufbasis. Den Dehydrometer und den Katalsokator hatte ich Mr. Kaja bereits an Bord der Lunar gegeben.
Da keine Zeit zu vergeuden war, begab sich Mr. Kaja sogleich in den Steuerraum für die Energiegewinnung und begann damit, die beiden Bauteile zu kalibrieren.
"Das wird einige Zeit in Anspruch nehmen.", sagte er. "Ihr könnt euch gerne zur Ruhe legen. Vor morgen passiert hier nichts mehr. Magenta wird euch etwas zu Essen geben und euch die Schlafräumlichkeiten zeigen." Er deutete auf eine Frau, die hinter uns in der Tür erschienen war.
Magenta..... Boah, was eine Frau. Ihr Alter schätzte ich auf ungefähr Mitte zwanzig. Ihr honigfarbenes glattes Haare war hinten straff zu einem Zopf verknotet. Ihr Gesicht glich dem eines Engels und ihre perfekt gestaltete Figur steckte in einem eng anliegenden Overall mit dünnen, roten Streifen an den Seiten der Arme und Beine.
Ich war sofort verliebt bis über beide Ohren. Mit großen Augen und offenem Mund starrte ich sie an, bis ich wieder die Fassung erlangte.
Ich blickte zu John und konnte sehen, dass sein Mund ebenfalls offen stand. Er hatte irgendwie einen verträumten und abwesenden Blick, der in Magentas Richtung wies.
"Ey Alter" ich stieß ihn an. "Wir wollen doch keine Konkurrenten werden, oder?", flüsterte ich ihm halblaut ins Ohr.
"Hm, hä? Nee, natürlich nicht. Ich dachte nur, ich hätte einen Engel gesehen. Hast du das Leuchten bemerkt, das sie umringt?"
Wir stellten uns einander vor, und Magenta führte und in den Kantinenbereich, wohin wir ihr sabbernd folgten.
Während John ein Schnitzel, und ich eine leckere Currywurst verspachtelten, kamen wir mit Magenta ins Gespräch, welches wirklich angenehm verlief.
Nachdem wir gesättigt waren, führte Magenta uns in unsere Quartiere. Und trotz aller Faszination über Magentas Person waren wir froh, dass wir endlich eine Mütze voll Schlaf bekommen würden.
Am nächsten Morgen trafen wir auf Mr. Kaja. Er teilt uns mit, dass die Kalibrierung der Module fast abgeschlossen sei.
Wir folgten ihn in den Steuerraum. Sogleich ertönte aus allen Ecken ein Alarmsignal.
"Achtung! Abgleichswerte erreichen maximale Diskrepanz! Kernabwurf steht unmittelbar bevor! Basis in Gefahr!", ertönte es. Die Computerstimme wiederholte sich.
Mr. Kaja rannte zur Steuerkonsole, drückte einige Tasten und schob ein oder zwei Regler hin und her. In seinem Gesicht war Panik zu sehen.
"Kernabwurf in 10 Sekunden...", schmetterte die Computerstimme.
"Mist," sagte Mr. Kaja, "Ich muss das hinbekommen. Computer: analysiere Fehler."
Computer:....Modul defekt..... Kernabwurf in 9 Sekunden....
Mr. Kaja: "Computer: definiere defektes Modul."
Computer:....Definition nicht möglich.... Kernabwurf in 8 Sekunden....
Mr. Kaja: "Computer: Abbruch der Kalibrierung."
Computer:....Abbruch nicht möglich....Kernabwurf in 7 Sekunden....
"Oh Mann, wenn der Kern abgeworfen wird, sind wir echt arm dran. Oft fliegt dann die ganze Station in die Luft.", sagte Mr. Kaja panisch. "Das muss aber nicht unbedingt sein. Wenn wir Glück haben, wird es nur dunkel und wir müssen auf Rettung von der Erde warten."
Computer:....Kernabbruch in 6 Sekunden....
"Kann ich helfen?", fragte ich Mr. Kaja" "Nein lieber nicht. Computer: Module auswerfen!", antwortete er.
Computer:....Auswurf nicht möglich.....Vorrichtung defekt....Kernabwurf in 5 Sekunden....
Auf der Steuerkonsole flackerten die Anzeigen. Mr. Kaja war heftig am Schalter schieben. Oben links auf der Konsole konnte ich eine Leuchtanzeige erkennen, die als -Last-Rescue- bezeichnet war. Diese Anzeige flackerte nicht.
Computer:....Kernabwurf in 4 Sekunden....
"Was ist mit dem -Last-Rescue-Knopf-?", fragte ich. "Nicht anfassen.", antwortete Mr. Kaja. "Das ist die allerletzte Möglichkeit, einer eventuellen Explosion zu entkommen."
Computer:....Kernabwurf in 3 Sekunden....
"Was passiert dann?", fragte ich "Dann werden wir alle in........", versuchte Mr. Kaja zu erklären.
Aus der Konsole fuhren zuckende Blitze. Mr. Kaja wurde von ihnen getroffen und stürzte rückwärts durch den Raum. Bewusstlos blieb er liegen.
Computer:....Kernabwurf in 2 Sekunden....
Ratlos blickte ich John an. Meine Blicke wechselten zwischen ihm und der Konsole. Ich sah, wie er den Kopf schüttelte. Er hatte richtig erkannt, dass ich den -Last-Rescue-Knopf- drücken wollte.
Klar. Die Station musste nicht unbedingt in die Luft fliegen. Aber sicher war es nicht. Immerhin bestand das Risiko einer Explosion, die uns alle in das All blasen würde. Und auf unsere Glück wollte ich nicht unbedingt vertrauen.....
Ich drückte den -Last-Rescue-Knopf-.
....Mittwoch, 02.03.2016, 16:30 Uhr, Irgendwo
Plötzlich konnte ich mich an die Vorkommnisse erinnern. Ich wurde mir der Umstände bewusst, durch welche wir hier gelandet waren.
"So, und jetzt haben wir den Salat.", sagte John. "Und weißt du was? Hättest du noch bis zur letzten Sekunde gewartet, hättest du gehört, wie der Computer gesagt hätte: Kernabwurf abgebrochen. Module kalibriert."
Erschrocken blickte ich ihn an. "Ja und? Was hätte ich tun sollen? War ja nicht mehr viel Zeit. Ne Sekunde ist ja nicht viel. Und lieber lebend hier, wo auch immer das ist, als tot im Weltraum. Ist nun mal eben so jetzt."
"Ist nun mal eben so jetzt.", äffte John mich nach.
Wenn seine Aussagen, und daran hatte ich keine Zweifel, zutrafen, hatte er sicherlich Recht. Eine Sekunde länger gewartet, und wir hätten uns diese Umstände hier erspart.
Allerdings: Was ist schon eine Sekunde, wenn man die Auswahl zwischen dem möglichen Tod oder der (relativ) sicheren Rettung hat? Da wählt man doch die sicherere Möglichkeit, oder?
"Und du willst mir wirklich sagen, dass wir hier fast ein halbes Jahr im Kerker verbracht haben, ohne das wir uns daran erinnern können, was mit uns passiert ist?", fragte ich.
"Also ich weiß schon, was mit mir passiert ist. Wenn ich dich so sehe, erging es dir nicht viel anders. Die haben ziemlich viel gefragt, oder? Und geschlagen."
Es wurde mir wieder bewusst, wie sehr mein ganzer Körper schmerzte.
Weiterhin hatte ich keine große Lust für weitere Gespräche, da mir auch mein extrem schmerzendes Gesicht wieder in den Sinn kam. Sprechen war echt mies derzeit.
John sagte mir, dass vor dem Verschwinden von der Erdumlaufbasis noch folgende Koordinaten von dem Computer mitgeteilt wurden:
--03.03.16--aixqko4--Apsis--Duff--
Was auch immer diese Koordinaten bedeuten sollen......
So fühlte ich mich, als ich in diesem dunklen Raum zu mir kam, in welchem ich mich befand, als ich die Augen öffnete. Und trotzdem sah ich nichts.
Der Raum war dunkel und kalt. Die Luft feucht. Ich konnte keine Wände sehen.
Als ich versuchte, mich voranzutasten, gab es plötzlich einen Ruck und ich kam nicht weiter.
Ein stechender Schmerz durchfuhr meine Handgelenke.
Ich tastete mit der einen Hand an der anderen entlang und fühlte kaltes, raues Metall an meinem Handgelenk. Es waren metallene Ketten, die mich zurückhielten.
Gleichzeitig wurde mir bewusst, dass mein Gesicht unwahrscheinlich schmerzte und sich die Haut beim Bewegen der Muskulatur unheimlich spannte.
Ich fuhr mir mit der Hand durch das Gesicht und zuckte sofort zurück. "Och nee, nicht wieder das Gesicht, " dachte ich.
Überall verspürte ich einen stechenden Schmerz. Schwellungen, Platzwunden und getrocknete Blutkrusten. Das war es, was ich fühlen konnte, als ich in diesem Raum erwachte.
Ich hatte unwahrscheinlichen Durst und Hunger.
Panik kam in mir auf. Ich wusste nicht, wo ich war. Ich konnte nichts sehen, und da waren diese heftigen Schmerzen, die ich, so wurde mir jetzt bewusst, am ganzen Körper hatte.
Doch ich beruhigte mich. Was sollte ich auch tun? Nach kurzer Zeit schlief ich wieder ein.
Von dem Knarren und dem eindringenden Licht wurde ich wieder wach. Es öffnete sich eine Tür. Weitab meiner durch die Ketten beeinträchtigten Reichweite erkannte ich die Silhouette eines kräftigen Mannes.
Wortlos näherte er sich mir und stellte etwas vor mich auf den Boden. Doch durch das eintretende Licht geblendet konnte ich nicht erkennen, was es war.
"Nimm und iss es", sagte der Mann zu mir. "Du wirst es brauchen".
Dann drehte er sich um, trat durch die Tür und verschwand wieder. Es wurde wieder dunkel und ich konnte hören, wie die Tür von außen verriegelt wurde.
Ich tastete mich langsam bis zu der Stelle vor, wo der Mann das vermeintliche Essen hingestellt hat.
Ich vernahm einen angenehmen Geruch. Es roch nach Gebratenem und noch etwas anderem. Ich wusste nicht was.
Dann konnte ich etwas ertasten. Es war recht warm und fühlte sich weich, doch recht konsistent an. Irgendwie erinnerte es mich an Hähnchenschenkel. Der Geruch war sehr verlockend, als ich daran roch.
Ich biss hinein und ein Wohlgeschmack überkam meinen Gaumen. Boah! Echt lecker.
Eigentlich hätte ich gedacht, dass es in solch einem Loch nur übles Futter gäbe. Aber das Zeug, was immer es wohl war, erinnerte mich an Grillabende von zu Hause.
Ich schmatzte das Zeug also weg und meine Finger, die Mundwinkel und das ganze Gesicht wurden immer fettiger.
Aber egal. Als ich das Zeug (es war vermutlich wirklich irgend ein gebratenes Federvieh) verzehrt hatte, überkam mich eine ermattende Müdigkeit. Und schwupps, pennte ich wieder ein.
Ein heftiger Ruck ging durch meine Handgelenke und ich wurde unsanft aus dem Schlaf gerissen. Ich konnte zuerst nichts sehen. Doch dann erkannte ich wieder die Silhouette von dem Mann, der mir das Essen gebracht hat und die hell erleuchtete Öffnung der Tür im Hintergrund.
"Komm mit", sagte er "Der Chef will euch sehen". Und wieder der Ruck an meinen Handgelenken.
"Ey, warte mal. Wer sind "Euch"? Und wer ist der Chef?", fragte ich. Der Typ antwortete nicht, sondern schleifte mich schonungslos hinter sich her.
Nach einigem unsanften Hinterhergeziehe durch mehrere Gänge, deren Luft feucht und kalt war, öffnete er eine hölzerne Tür und stieß mich in einen mäßig erleuchteten Raum. Ich ging gleich zu Boden und hörte nur noch, wie die Tür von außen verriegelt wurde.
Dann war es wieder still.
"Na? Da bist du ja wieder.", hörte ich eine Stimme, die mir sehr bekannt vorkam.
Ich blickte auf und war überrascht, als ich meinen besten Freund John in einer Ecke des Raumes sitzen sah.
Ich kroch auf ihn zu und nahm ihn, vor Freude überwältigt, in die Arme und drückte ihn.
"Oh Mann. Ich bin so froh, dich hier zu sehen. Was machst DU denn hier?", fragte ich.
"Boah, geh weg. Du stinkst saumäßig." entgegnete er, "Und tu bloß nicht so scheinheilig. Du weißt genau, in welches Schlamassel du uns wieder gebracht hast."
Ich war entsetzt ob seiner Reaktion auf unser Zusammentreffen und verstand kein Wort. Manchmal war John echt merkwürdig.
"John, was ist? Ich weiß wirklich nicht, was passiert ist. Ich bin in diesem Raum erwacht und, hmm, na ja. Ich weiß nichts mehr."
Kurz versank ich in mein Innerstes und versuchte nachzudenken. Doch in meinem Kopf war nur Leere und Unwissenheit.
"Na dann will ich dir mal kurz auf die Sprünge helfen", sagte er. Seine Stimme klang immer noch zornig und vorwurfsvoll.
Und er erklärte folgendes........
..... Dienstag, 07.07.2015, 01:03 Uhr, Erdumlaufstation
Nach einem ca. zehnstündigen Flug erreichten wir die Erdumlaufbasis. Den Dehydrometer und den Katalsokator hatte ich Mr. Kaja bereits an Bord der Lunar gegeben.
Da keine Zeit zu vergeuden war, begab sich Mr. Kaja sogleich in den Steuerraum für die Energiegewinnung und begann damit, die beiden Bauteile zu kalibrieren.
"Das wird einige Zeit in Anspruch nehmen.", sagte er. "Ihr könnt euch gerne zur Ruhe legen. Vor morgen passiert hier nichts mehr. Magenta wird euch etwas zu Essen geben und euch die Schlafräumlichkeiten zeigen." Er deutete auf eine Frau, die hinter uns in der Tür erschienen war.
Magenta..... Boah, was eine Frau. Ihr Alter schätzte ich auf ungefähr Mitte zwanzig. Ihr honigfarbenes glattes Haare war hinten straff zu einem Zopf verknotet. Ihr Gesicht glich dem eines Engels und ihre perfekt gestaltete Figur steckte in einem eng anliegenden Overall mit dünnen, roten Streifen an den Seiten der Arme und Beine.
Ich war sofort verliebt bis über beide Ohren. Mit großen Augen und offenem Mund starrte ich sie an, bis ich wieder die Fassung erlangte.
Ich blickte zu John und konnte sehen, dass sein Mund ebenfalls offen stand. Er hatte irgendwie einen verträumten und abwesenden Blick, der in Magentas Richtung wies.
"Ey Alter" ich stieß ihn an. "Wir wollen doch keine Konkurrenten werden, oder?", flüsterte ich ihm halblaut ins Ohr.
"Hm, hä? Nee, natürlich nicht. Ich dachte nur, ich hätte einen Engel gesehen. Hast du das Leuchten bemerkt, das sie umringt?"
Wir stellten uns einander vor, und Magenta führte und in den Kantinenbereich, wohin wir ihr sabbernd folgten.
Während John ein Schnitzel, und ich eine leckere Currywurst verspachtelten, kamen wir mit Magenta ins Gespräch, welches wirklich angenehm verlief.
Nachdem wir gesättigt waren, führte Magenta uns in unsere Quartiere. Und trotz aller Faszination über Magentas Person waren wir froh, dass wir endlich eine Mütze voll Schlaf bekommen würden.
Am nächsten Morgen trafen wir auf Mr. Kaja. Er teilt uns mit, dass die Kalibrierung der Module fast abgeschlossen sei.
Wir folgten ihn in den Steuerraum. Sogleich ertönte aus allen Ecken ein Alarmsignal.
"Achtung! Abgleichswerte erreichen maximale Diskrepanz! Kernabwurf steht unmittelbar bevor! Basis in Gefahr!", ertönte es. Die Computerstimme wiederholte sich.
Mr. Kaja rannte zur Steuerkonsole, drückte einige Tasten und schob ein oder zwei Regler hin und her. In seinem Gesicht war Panik zu sehen.
"Kernabwurf in 10 Sekunden...", schmetterte die Computerstimme.
"Mist," sagte Mr. Kaja, "Ich muss das hinbekommen. Computer: analysiere Fehler."
Computer:....Modul defekt..... Kernabwurf in 9 Sekunden....
Mr. Kaja: "Computer: definiere defektes Modul."
Computer:....Definition nicht möglich.... Kernabwurf in 8 Sekunden....
Mr. Kaja: "Computer: Abbruch der Kalibrierung."
Computer:....Abbruch nicht möglich....Kernabwurf in 7 Sekunden....
"Oh Mann, wenn der Kern abgeworfen wird, sind wir echt arm dran. Oft fliegt dann die ganze Station in die Luft.", sagte Mr. Kaja panisch. "Das muss aber nicht unbedingt sein. Wenn wir Glück haben, wird es nur dunkel und wir müssen auf Rettung von der Erde warten."
Computer:....Kernabbruch in 6 Sekunden....
"Kann ich helfen?", fragte ich Mr. Kaja" "Nein lieber nicht. Computer: Module auswerfen!", antwortete er.
Computer:....Auswurf nicht möglich.....Vorrichtung defekt....Kernabwurf in 5 Sekunden....
Auf der Steuerkonsole flackerten die Anzeigen. Mr. Kaja war heftig am Schalter schieben. Oben links auf der Konsole konnte ich eine Leuchtanzeige erkennen, die als -Last-Rescue- bezeichnet war. Diese Anzeige flackerte nicht.
Computer:....Kernabwurf in 4 Sekunden....
"Was ist mit dem -Last-Rescue-Knopf-?", fragte ich. "Nicht anfassen.", antwortete Mr. Kaja. "Das ist die allerletzte Möglichkeit, einer eventuellen Explosion zu entkommen."
Computer:....Kernabwurf in 3 Sekunden....
"Was passiert dann?", fragte ich "Dann werden wir alle in........", versuchte Mr. Kaja zu erklären.
Aus der Konsole fuhren zuckende Blitze. Mr. Kaja wurde von ihnen getroffen und stürzte rückwärts durch den Raum. Bewusstlos blieb er liegen.
Computer:....Kernabwurf in 2 Sekunden....
Ratlos blickte ich John an. Meine Blicke wechselten zwischen ihm und der Konsole. Ich sah, wie er den Kopf schüttelte. Er hatte richtig erkannt, dass ich den -Last-Rescue-Knopf- drücken wollte.
Klar. Die Station musste nicht unbedingt in die Luft fliegen. Aber sicher war es nicht. Immerhin bestand das Risiko einer Explosion, die uns alle in das All blasen würde. Und auf unsere Glück wollte ich nicht unbedingt vertrauen.....
Ich drückte den -Last-Rescue-Knopf-.
....Mittwoch, 02.03.2016, 16:30 Uhr, Irgendwo
Plötzlich konnte ich mich an die Vorkommnisse erinnern. Ich wurde mir der Umstände bewusst, durch welche wir hier gelandet waren.
"So, und jetzt haben wir den Salat.", sagte John. "Und weißt du was? Hättest du noch bis zur letzten Sekunde gewartet, hättest du gehört, wie der Computer gesagt hätte: Kernabwurf abgebrochen. Module kalibriert."
Erschrocken blickte ich ihn an. "Ja und? Was hätte ich tun sollen? War ja nicht mehr viel Zeit. Ne Sekunde ist ja nicht viel. Und lieber lebend hier, wo auch immer das ist, als tot im Weltraum. Ist nun mal eben so jetzt."
"Ist nun mal eben so jetzt.", äffte John mich nach.
Wenn seine Aussagen, und daran hatte ich keine Zweifel, zutrafen, hatte er sicherlich Recht. Eine Sekunde länger gewartet, und wir hätten uns diese Umstände hier erspart.
Allerdings: Was ist schon eine Sekunde, wenn man die Auswahl zwischen dem möglichen Tod oder der (relativ) sicheren Rettung hat? Da wählt man doch die sicherere Möglichkeit, oder?
"Und du willst mir wirklich sagen, dass wir hier fast ein halbes Jahr im Kerker verbracht haben, ohne das wir uns daran erinnern können, was mit uns passiert ist?", fragte ich.
"Also ich weiß schon, was mit mir passiert ist. Wenn ich dich so sehe, erging es dir nicht viel anders. Die haben ziemlich viel gefragt, oder? Und geschlagen."
Es wurde mir wieder bewusst, wie sehr mein ganzer Körper schmerzte.
Weiterhin hatte ich keine große Lust für weitere Gespräche, da mir auch mein extrem schmerzendes Gesicht wieder in den Sinn kam. Sprechen war echt mies derzeit.
John sagte mir, dass vor dem Verschwinden von der Erdumlaufbasis noch folgende Koordinaten von dem Computer mitgeteilt wurden:
--03.03.16--aixqko4--Apsis--Duff--
Was auch immer diese Koordinaten bedeuten sollen......
Wenn ihr also helfen wollt, steht Bei Duff eine Apsis bereit. Folgt den Koordinaten.Start ist spätestens morgen, 03.03.2016 gegen 16:30 Uhr.
Start ist garantiert. Gold ist frei.
Gruß
Carsten
P.S. Die Geschichte ist eine Fortsetzung von der letzten Raketenstartgeschichte (07.07.2015)
Gestartet. Vielen Dank an guill2 und John.CK
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